Abzocke bei Meldebescheinigungen: LKA warnt vor mieser Betrugsmasche

Wilhelmshaven – Betrugsmaschen im Internet gibt es viele. In Wilhelmshaven und anderen niedersächsischen Städten nutzen Kriminelle jetzt Bürger aus, die eine Meldebescheinigung ausfüllen wollen. Das Landeskriminalamt warnt besonders ältere Menschen.

Bürger werden immer häufiger abgezockt, wenn sie Meldebescheinigungen an das Bürgeramt schicken.
Bürger werden immer häufiger abgezockt, wenn sie Meldebescheinigungen an das Bürgeramt schicken.  © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

"Derzeit gehen dem Bürgeramt vermehrt Anträge für Meldebescheinigungen von den Internetseiten Dritter zu", teilte die Stadt Wilhelmshaven mit.

Bei diesen Seiten würden nach Angaben der Stadt zusätzliche Gebühren für den Antrag anfallen. Diese Masche sei auch in vielen anderen Städten in Niedersachsen zu beobachten, sagte ein Sprecher des Landeskriminalamtes (LKA).

Die Ermittler müssen sich immer wieder mit neuen Betrugsfällen im Internet beschäftigen. Niedersachsenweit handelt es sich nach Angaben des LKA meistens um Fälle des sogenannten Cybertradings.

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Hierbei wird den Nutzern vorgespielt, dass sie ihr Geld mit hohen Gewinnen bei einem seriösen Unternehmen anlegen. In Wahrheit landet das Geld jedoch direkt auf den Konten der Betrüger. Im vergangenen Jahr sei so alleine in Niedersachsen ein Schaden von mehr als 4 Millionen Euro entstanden.

Eine weitere bei Kriminellen beliebte Art, an Geld zu kommen, sind die angeblichen Hilferufe über SMS oder WhatsApp. Hier geben sie sich als ein Familienangehöriger aus, der eine neue Handynummer hat und wegen eines Notfalls dringen Geld per Überweisung benötigt. Immer häufiger werden auch ältere Menschen Opfer solcher Betrügereien.

Die Betrüger geben zum Beispiel vor, Polizeibeamte zu sein, und stellen Nachfragen zu privatem Vermögen. Oder sie geben sich als Enkel aus, die dringend Bargeld benötigen. Oder es werden angebliche Gewinnspiele angeboten, deren Preise erst nach der Überweisung einer Gebühr freigegeben werden können.

Das Landeskriminalamt rät allen Bürgern, nicht auf solche Anfragen zu reagieren. Sollte man auf eine solche Masche hereingefallen sein, sollte man sich sofort bei seiner Bank melden - und anschließend bei der Polizei.

Titelfoto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

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