Immer mehr Senioren in Sachsen-Anhalt Opfer von Enkeltrick-Schockanrufen

Magdeburg - Die Zahl der Betrugsversuche bei Senioren durch den sogenannten Enkeltrick ist im vergangenen Jahr in Sachsen-Anhalt stark gestiegen.

In Sachsen fallen viele Senioren auf Schockanrufe rein. (Symbolbild)
In Sachsen fallen viele Senioren auf Schockanrufe rein. (Symbolbild)  © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Im Jahr 2021 sind 743 solcher Schockanrufe bei Menschen über 60 Jahren bekannt geworden, wie aus einer Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage des Grünen-Landtagsabgeordneten Sebastian Striegel (41) hervorgeht. Darüber berichtete am Donnerstag zunächst Radio Brocken.

Im Jahr 2020 waren es mit 392 Trickanrufen deutlich weniger. Auch in diesem Jahr dürfte die Zahl wieder hoch liegen: Bis zum Mai dieses Jahres waren schon 302 solcher Betrugsversuche bekannt.

"Die Zahlen für die ersten Monate des Jahres zeigen: Der Trend scheint sich weiter zu verstärken. Wir müssen da deutlich gegensteuern", sagte Striegel dem Radiosender. "Das ist eine massive Beeinträchtigung für die ältere Bevölkerung."

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Für problematisch hält er fehlende Präventionsangebote. Aktuell werde "gießkannenartig" präventiv gearbeitet. "Hier muss der Kontakt mit der Zielgruppe gesucht werden. Auch über Angehörige, Pflegedienste, aber auch die Senioren selbst."

Bei dem sogenannten Enkeltrick werden oft Senioren unter Vorspielen von Verwandtschaftsverhältnissen mit Notsituationen einer nahe stehenden Person konfrontiert, etwa einem Autounfall. Die Angerufenen werden in der Folge aufgefordert, einen bestimmten Geldbetrag zu zahlen.

Titelfoto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

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