Apothekerin soll Rezepte für eine halbe Million Euro gefälscht haben
Augsburg - Eine Apothekerin aus Schwaben soll Rezepte im Wert von mehr als einer halben Million Euro gefälscht und eine Krankenkasse so um diesen Betrag geschädigt haben.
Die Pharmazeutin steht seit Dienstag wegen Betrugs und Urkundenfälschung vor dem Augsburger Landgericht. Der Anwalt der 53-Jährigen kündigte an, dass sich seine Mandantin zu den Vorwürfen noch äußern werde. Im Ermittlungsverfahren hatte sich die Frau laut Staatsanwaltschaft "weitestgehend geständig" gezeigt.
Zunächst unterbrach die Wirtschaftsstrafkammer das Verfahren allerdings für ein Rechtsgespräch mit beiden Verteidigern und der Staatsanwältin.
In solchen Gesprächen wird oftmals der Rahmen für das Strafmaß im Fall eines Geständnisses abgesteckt. Wie der Vorsitzende Richter Peter Grünes erklärte, stehe auch ein Berufsverbot im Raum.
Die Angeklagte lebt im Oberallgäu und betreibt eine Apotheke in Neu-Ulm. Für die Fälschungen soll sie die Blankorezepte ihres Mannes, eines Zahnarztes, ohne dessen Wissen genutzt haben.
Dadurch fielen die Rezepte letztlich auch bei der Krankenkasse auf. Denn es ging um ein sehr teures Schuppenflechte-Präparat, das Zahnärzte normalerweise nicht verschreiben. Letztlich wurden so rund 517.000 Euro ausgezahlt.
Für den Prozess sind noch zwei weitere Verhandlungstage geplant, kommende Woche könnte ein Urteil verkündet werden.
Titelfoto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa