Falsche Masken-Atteste: Arzt rechtfertigt sich vor Landgericht

Passau - In Passau hat der Berufungsprozess gegen einen Arzt wegen falscher Masken-Atteste begonnen.

Der Arzt muss sich erneut vor Gericht verantworten.
Der Arzt muss sich erneut vor Gericht verantworten.  © Armin Weigel/dpa

Zum Prozessauftakt habe der Mediziner "im Wesentlichen ausgesagt, dass er als Arzt der Ansicht sei, dass das Tragen einer Maske keinen Nutzen habe - weder für den Träger noch für andere", sagte eine Sprecherin des Landgerichts Passau zum Fall.

Diverse wissenschaftliche Analysen belegen allerdings, dass entsprechende Masken vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus schützen.

Richter des Amtsgerichts Passau waren im Mai davon überzeugt, dass der 59-Jährige mehrere Patienten mit falschen Attesten von der Pflicht zum Masketragen und zum Desinfizieren der Hände befreite. Sie legten ihm das Ausstellen unrichtiger Gesundheitszeugnisse in 79 Fällen zur Last.

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Der Arzt hatte damals bereits eingeräumt, bei den betreffenden Patienten, die Atteste erhalten hatte, keine Untersuchung vorgenommen zu haben.

Die Verteidiger des Mannes legten nach dem Urteil, das unter anderem eine Bewährungsstrafe, eine Geldstrafe sowie darüber hinaus auch ein teilweises Berufsverbot vorsah, Berufung ein. Am Dienstag sprachen sie laut Landgericht von diversen Rechtsproblemen, die das Amtsgericht in seinem Urteil nicht berücksichtigt habe.

Zum Prozessauftakt wurden demnach auch mehrere Zeugen vernommen, darunter Menschen, die Atteste erhalten hatten, eine Praxismitarbeiterin und eine Patientin, die die Vorgänge beobachtet hatte. Für das Verfahren vor dem Landgericht sind im Freistaat insgesamt vier Termine angesetzt. Ein Urteil könnte folglich am 20. Oktober fallen.

Titelfoto: Armin Weigel/dpa

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