Landwirte wegen Tierquälerei vor Gericht: Wie fällt das Urteil aus?

Memmingen - Die Vorwürfe gegen zwei Männer wiegen schwer: Im Prozess um gequälte Rinder auf Allgäuer Bauernhöfen will das Landgericht Memmingen am Dienstag (11 Uhr) das Urteil verkünden.

Das Landgericht Memmingen will am Dienstagvormittag im Prozess gegen zwei Landwirte ein Urteil fällen. (Symbolbild)
Das Landgericht Memmingen will am Dienstagvormittag im Prozess gegen zwei Landwirte ein Urteil fällen. (Symbolbild)  © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Den beiden angeklagten Landwirten - Vater und Sohn - wird hauptsächlich vorgeworfen, erkrankte Tiere in ihren Ställen nicht separiert und keinen Tierarzt gerufen zu haben. Dadurch sollen die betroffenen Kühe erheblich gelitten haben, einige mussten in der Folge notgeschlachtet werden.

In dem Prozess ging es um mehrere Dutzend Tiere.

Der Staatsanwalt sagte, selbst für Laien wäre beim Anblick der kranken Rinder zu erkennen gewesen, dass diese in einem "erbärmlichen" Zustand waren.

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In der Anklage hieß es, dass auch gerade einmal wenige Tage alte Kälbchen mit schweren Lungen- und Darmentzündungen sich selbst überlassen worden sein. Die Jungtiere hätten Atemnot gehabt und dies demnach als lebensbedrohlich erlebt.

Der zuständige Staatsanwalt forderte im Verfahren zweieinhalb Jahre beziehungsweise zwei Jahre und zehn Monate Gefängnis für die 68 und 25 Jahre alten Männer. Die Verteidiger des Duos verwiesen auf die Geständnisse der beiden Angeklagten und sprachen sich entsprechend für Haftstrafen unter zwei Jahren aus, die dann noch zur Bewährung ausgesetzt werden könnten.

Die Angeklagten waren mit ihrem Betrieb in Bad Grönenbach (Unterallgäu) 2019 beim Allgäuer Tierschutz-Skandal in die Schlagzeilen geraten. Damals waren die Ermittler auf mehrere Bauernhöfe aufmerksam geworden, nachdem eine Tierschutzorganisation Videos veröffentlicht hatte, die Fälle von Tierquälerei aus einem Großbetrieb zeigen sollen.

Titelfoto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

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