Prozess gegen Messerangreifer aus ICE: So geht es nun weiter

München - Nun steht fest, wie es weitergehen wird: Knapp ein Jahr nach der Messerattacke eines mutmaßlichen Islamisten auf Reisende in einem ICE in der Oberpfalz soll der Fall ab 21. Oktober in München verhandelt werden.

Bei der Attacke in dem ICE von Passau nach Hamburg wurden zwischen Regensburg und Nürnberg mehrere Männer verletzt.
Bei der Attacke in dem ICE von Passau nach Hamburg wurden zwischen Regensburg und Nürnberg mehrere Männer verletzt.  © -/Vifogra/dpa

Der 6. Strafsenat des am Oberlandesgerichts (OLG) habe bis 23. Dezember des Jahres 2022 insgesamt 24 Verhandlungstage geplant, teilte das Gericht am Donnerstag zum weiteren Vorgehen offiziell mit.

Der Generalbundesanwalt hat den Mann wegen versuchten Mordes und ferner auch gefährlicher Körperverletzung in drei Fällen sowie in einem Fall wegen gefährlicher Körperverletzung angeklagt.

Der Generalbundesanwalt hatte die Ermittlungen übernommen, weil es "gravierende Anhaltspunkte für einen islamistischen Hintergrund" der Tat gebe.

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Der Beschuldigte, laut Ermittlern ein "palästinensischer Volkszugehöriger", soll spätestens im September 2021 den Entschluss gefasst haben, durch wahllose Tötung "ungläubiger" Nichtmuslime in Deutschland selbst einen eigenen Beitrag zum weltweiten Dschihad zu leisten.

Am 6. November 2021 hatte der damals 27-Jährige laut Anklage in dem Fernzug Passau-Hamburg zwischen Regensburg und Nürnberg plötzlich vier Männer angegriffen und zum Teil schwer verletzt.

Weitere Bahnreisende mussten nach dem Messerangriff vor Ort versorgt und betreut werden.
Weitere Bahnreisende mussten nach dem Messerangriff vor Ort versorgt und betreut werden.  © Angelika Warmuth/dpa

Einem sitzenden Fahrgast hatte er sich etwa von hinten genähert und ihm das Messer achtmal in den Kopf-, Hals- und Brustbereich gestoßen. Nach der Tat hatte der ICE einen außerplanmäßigen Zwischenstopp im Landkreis Neumarkt gemacht. Polizisten durchsuchten den Zug und nahmen den mutmaßlichen Täter entsprechend noch am Tatort fest.

Titelfoto: -/Vifogra/dpa

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