Das Opfer war erst 13 Jahre alt: Mann (20) zwingt Instagram-Freundin zur Prostitution

Berlin - Die Vorwürfe wiegen schwer: Ein 20-Jähriger muss sich vor dem Amtsgericht Tiergarten wegen Zuhälterei in Tateinheit mit sexuellem Missbrauch von Jugendlichen und Zwangsprostitution verantworten.

Ein 20-jähriger Berliner soll eine 13-Jährige, die er im Internet kennengelernt hatte, zur Prostitution gezwungen haben. (Symbolbild)
Ein 20-jähriger Berliner soll eine 13-Jährige, die er im Internet kennengelernt hatte, zur Prostitution gezwungen haben. (Symbolbild)  © Hauke-Christian Dittrich/dpa

Laut Anklage der Staatsanwaltschaft Berlin soll der junge Mann von Dezember 2020 bis März 2021 zusammen mit einem Bekannten zwei damals 16-jährige Mädchen und eine 13-Jährige an Freier vermittelt haben.

Die damals 13-Jährige hatte der Angeklagte laut Staatsanwaltschaft zuvor auf Instagram kennengelernt. Sein Bekannter soll das Mädchen zur Prostitution überredet haben.

Dazu erstellten die beiden auf einer Internet-Plattform ein Escort-Profil für das Mädchen und vermittelten im Anschluss Verabredungen mit den Freiern. Es soll mindestens zu zehn Treffen gekommen sein.

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Von den mindestens 100 Euro Stundenlohn musste die 13-Jährige mindestens die Hälfte an den 20-Jährigen und dessen Bekannten abgeben.

Die beiden 16-jährigen Opfer sollen auf Vermittlung des Angeschuldigten jeweils vier Termine mit Freiern wahrgenommen haben - einen davon gemeinsam. Bei dem gemeinsamen Treffen sei es auch zu ungeschütztem Geschlechts- und Oralverkehr gekommen, hieß es in der Mitteilung.

Dafür hätten die jungen Frauen 500 Euro erhalten. Ein darin enthaltenes 'Trinkgeld' von 100 Euro verschwiegen sie dem Angeschuldigten und dessen Bekannten und gaben an beide jeweils nur 100 Euro weiter.

Der 20-jährige Tatverdächtige wurde am 12. Mai in Untersuchungshaft genommen. Gegen den gesondert verfolgten Mittäter dauern die Ermittlungen an.

Titelfoto: Hauke-Christian Dittrich/dpa

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