Schule in Kampfklamotten gestürmt und geschossen: Armbrustschütze entschuldigt sich
Bremen - Im Prozess um eine Gewalttat an einem Bremerhavener Gymnasium hat der 21-jährige Angeklagte am Donnerstag eine Tötungsabsicht bestritten.
Schwerbewaffnet und mit "Kampfklamotten" habe er in seiner ehemaligen Schule ein Bedrohungsszenario aufbauen wollen, heißt es in einer von seinem Verteidiger vorgetragenen Erklärung vor dem Landgericht Bremen.
Ziel sei ein "Suicide by cop" gewesen, also ein Todesschuss aus der Waffe eines Polizisten. Zum Zeitpunkt der Tat habe er unter sozialer Phobie und Depressionen gelitten.
Nachdem er nicht zum Abitur zugelassen worden war, sei er immer tiefer in ein Loch gefallen. Bis zu zwölf Stunden am Tag habe er Videospiele gespielt. Für seine schlechten schulischen Leistungen habe er seine Lehrerin verantwortlich gemacht. Über seinen Anwalt entschuldigte er sich für die Tat.
Der Mann, der laut Anklage Deutsch-Türke ist, ist wegen versuchten Mordes angeklagt. In seiner ehemaligen Schule soll er im Mai mit einer Armbrust zweimal auf die Schulsekretärin geschossen haben, die Frau wurde lebensgefährlich verletzt.
Später soll er auf der Straße mit der Armbrust auf einen Passanten geschossen haben. Der Mann blieb unverletzt.
Titelfoto: Sina Schuldt/dpa