Nach tödlichem Beziehungsdrama: Prozessauftakt dauerte nur wenige Minuten

Chemnitz/Burgstädt - Seit Montag muss sich eine Deutsch-Russin (54) aus Burgstädt vor dem Landgericht Chemnitz wegen Körperverletzung mit Todesfolge verantworten. Offenbar geriet die Frau bei einem Streit mit ihrem Freund († 53) derart in Rage, dass sie mit dem Küchenmesser zustach und ihm tödliche Verletzungen zufügte. Im schlimmsten Fall drohen der Angeklagten zehn Jahre Haft.

Hier spielte sich im Mai das Beziehungs-Drama ab: In der Gabelsbergerstraße in Burgstädt.
Hier spielte sich im Mai das Beziehungs-Drama ab: In der Gabelsbergerstraße in Burgstädt.  © Haertelpress

Am 2. Mai, kurz nach 18 Uhr, wurde die Gabelsberger Straße in Burgstädt zum Tatort. Nelli H. (54) - eine Verkäuferin, die vor ihrer U-Haft ab und an Zeitungen austragen ging - soll laut Staatsanwaltschaft ihren Partner (53) mit einem Messerstich in den Bauch so schwer verletzt haben, dass er drei Tage später im Chemnitzer Klinikum verstarb.

Die Wucht des eindringenden Küchenmessers (Klingenlänge: 19,5 Zentimeter) führte letztlich zu einem Multiorganversagen.

Grund für die Messer-Attacke war offenbar ein eskalierter Streit. Vieles deutet auf ein Handeln im Affekt ohne Tötungsabsicht hin. "Der Notruf wurde durch eine Nachbarin abgesetzt, der die Angeklagte die Tat berichtet hatte", erklärte Oberstaatsanwältin Ingrid Burghart. "Beide waren alkoholisiert." Nelli H. wurde am Tatort mit satten 3,1 Promille im Blut festgenommen.

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Weil sich der Nebenkläger-Anwalt in Quarantäne befindet, wurde der Prozessauftakt verkürzt - er dauerte nur zwei Minuten. Die Anwältin der Angeklagten kündigte jedoch eine Einlassung beim nächsten Verhandlungstermin an.

Die Anklage wirft der 54-jährigen Frau Körperverletzung mit Todesfolge vor.
Die Anklage wirft der 54-jährigen Frau Körperverletzung mit Todesfolge vor.  © Haertelpress

Bis zur möglichen Urteilsverkündung am 22. Dezember sind drei weitere Prozesstage angesetzt.

Titelfoto: Haertelpress

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