Streit ums Geld endet in Mittelsachsen mit tödlichem Messerstich: Opfer forderte mehr Lohn
Ostrau/Chemnitz - Es begann als Feierabend unter Kollegen - und endete im Blutbad. Ein Streit zwischen zwei Angestellten eines Kurierdienstes mündete im Januar in einer tödlichen Messerattacke.

Opfer Gheorghe M. (21) wollte wohl mehr Lohn, wurde aber abgewiesen. Als er daraufhin durchdrehte, soll sich der Angeklagte Sergiu P. (26) mit einem Messer verteidigt haben. Ein Fall fürs Landgericht Chemnitz.
Die Kurierfahrer aus Rumänien lebten in Ostrau (Mittelsachsen) unter einem Dach. Sergiu P. kümmerte sich um den "Papierkram", zahlte Löhne aus. Opfer Gheorghe M. war Aushilfskurier und erhielt einen Tag vor der Tat, die sich am 16. Januar abspielte, 1000 Euro Monatslohn.
"Erst hat er sich damit zufriedengegeben. Das änderte sich aber an jenem Abend", erzählt der Angeklagte. Nach ein paar Bier sei er nach oben auf sein Zimmer gegangen, kurze Zeit später aber zurückkehrt: "Er war dann doch nicht einverstanden mit dem Geld. Gheorghe hat ihm zwei Faustschläge verpasst", so Kollege Vasile P. (29), der den Messerangriff mit ansehen musste. Um sich zu verteidigen, habe Sergiu P. zum Küchenmesser gegriffen.
Der Stich durchbohrte das Herz bis zur Lunge, erklärte Staatsanwalt Christian Seifert (38). Mit einem Handtuch versuchte der Angeklagte die Blutung zu stoppen, entschied sich aber zur Flucht. Mit dem Auto fuhr er bis nach Österreich. "Als ich durch einen Anruf erfahren habe, dass er tot ist, musste ich zurückkehren und mich stellen. Es war Verteidigung", sagte Sergiu P.

Bei einer Verurteilung drohen ihm wegen Totschlags mindestens fünf Jahre Haft. Der Prozess wird fortgesetzt.
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