Als ihm sein Karnickel "Adolf" weggenommen wurde, tickte er aus
Dresden - Er hat über ein Dutzend Vorstrafen, steht dauerhaft unter Führungsaufsicht. Doch das hält Karsten L. (46) nicht davon ab, Polizei und Justiz zu beschäftigen. Wegen sechs neuerlicher Vorwürfe war wieder mal Prozess am Amtsgericht Dresden. Diesmal hatte er unter anderem einen Tierarzt bedroht. Der Veterinär hatte zuvor Karstens Karnickel "Adolf" beschlagnahmt.
"Ich hatte meiner Freundin Tiere geschenkt, damit sie beschäftigt ist", so der Hüne, der mit seiner Lebensgefährtin in einer turbulenten Beziehung lebt. Häufig rufen Nachbarn die Polizei nach Prohlis, weil sich das Paar rustikal zofft.
Doch die Frau war wohl überfordert mit dem Karnickel und zwei Katzen. Eine Mieze starb. Der Kadaver lag in einer Tüte auf dem Balkon. Freilich rief das den Tierschutz auf den Plan. Die Tiere (lebende wie tote) wurden abgeholt.
Der Amtstierarzt versuchte, Karsten am Telefon klarzumachen, dass es besser wäre, auf Katze und "Adolf" zu verzichten.
Doch der schnauzte wütend in den Hörer: "Passen Sie bloß auf! Sonst landet ein Messer in Ihrem Rücken!" Diesen Vorwurf gab der Arbeitslose ebenso kleinlaut zu wie andere verbale Ausfälle gegenüber Freunden oder Bekannten.
Auch, dass er seine Freundin vermöbelt hatte, gestand der impulsive Angeklagte. Neues Urteil: 16 Monate Haft. Die Strafe wurde zur Bewährung ausgesetzt.
Titelfoto: Thomas Türpe