Auf Corona-Demo in Dresden: 22-Jähriger sticht mit Fahnenstange auf Reporter ein

Dresden - Am 15. November vergangenen Jahres versuchte die AfD auf dem Theaterplatz Stimmung gegen die Corona-Maßnahmen zu machen. Mit dabei war auch die "Junge Alternative Sachsen" (JA) mit Mitglied Leonard V. (22). Weil der mit einer Fahne auf einen Journalisten losging, landete er am gestrigen Dienstag auf der Anklagebank.

Leonard V. (22) wurde am Dienstag wegen gefährlicher Körperverletzung verurteilt.
Leonard V. (22) wurde am Dienstag wegen gefährlicher Körperverletzung verurteilt.  © Peter Schulze

Extra aus Leipzig war Leonard damals nach Dresden gekommen, hatte die Fahne der JA dabei, ein Trump-Fanshirt an. So posierte er nach der Kundgebung vor der Semperoper für ein Gruppenfoto.

Auch Journalisten wollten die Situation dokumentieren. Doch da wurde der Leipziger plötzlich öffentlichkeitsscheu: "Mir missfällt das Aufnehmen von Bild- und Tonaufnahmen", sagte er vor Gericht.

Außerdem habe er Angst vor dem Fotografen gehabt. Und der sei auch in seine Fahne hineingelaufen.

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Die Bilder sahen anders aus und zeigen tatsächlich, wie Leonard gezielt mit der Fahnenstange zustach. "Er hat mir mehrfach in den Bauch gestochen", so der Fotograf.

Danach hätten ihn mehrere aus der Gruppe bedrängt, die Kamera zugehalten, bis die Polizei dazwischenging.

Die Attacke auf den Journalisten war eindeutig erkennbar.
Die Attacke auf den Journalisten war eindeutig erkennbar.  © vue.critique
Der junge Fotograf (18) wurde bereits mehrfach am Rande rechter Demos angegriffen.
Der junge Fotograf (18) wurde bereits mehrfach am Rande rechter Demos angegriffen.  © Peter Schulze

Am Ende sah es auch Leonard ein, der mittlerweile aus der JA ausgetreten ist: "Mir tut es leid. Ich wollte niemanden verletzen." Für gefährliche Körperverletzung im minderschweren Fall kassierte er 3600 Euro Strafe (120 Tagessätze).

Titelfoto: vue.critique

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