Blutiger Angriff in Johannstadt: 20-Jähriger stach auf Freund ein, der überlebte nur durch Not-OP
Dresden - Sein Opfer überlebte nur, weil es sich tot stellte. Gegen den mutmaßlichen Täter wird nun am Landgericht Dresden wegen versuchten Mordes verhandelt. Im nicht öffentlichen Prozess. Der syrische Angeklagte Rami M., der seinen ungarischen Freund (33) niedergestochen haben soll, ist erst 20 Jahre alt. Laut Gesetz muss ohne Öffentlichkeit verhandelt werden. Doch das ist nicht der einzige Grund.
Im Mai 2021 liefen nachts plötzlich Polizisten in Stichschutz-Kettenanzügen durch die Dresdner Johannstadt, suchten einen Messerstecher.
Passanten hatten blutige Fußspuren an der Dürerstraße gemeldet. Kurz darauf wurde ein schwer verletzter Ungar gefunden. Er wurde notoperiert, überlebte zum Glück. Wenig später nahm die Polizei Rami als mutmaßlichen Täter fest. Er kam in U-Haft. Nun ist Prozess.
Das Verfahren findet ohne Öffentlichkeit statt. Neben dem Jugendgerichtsgesetz, wonach junge Täter besonderen Schutz genießen, führte die Kammer auch einen anderen Grund dafür ins Feld.
"Der Angeklagte kommt aus einem kulturellen und religiösen Umfeld, in dem die zu erörternde sexuelle Neigung verpönt ist. Diese Erörterung könnte zum Nachteil in seinem Lebensumfeld führen", so die Richterin.
Urteil kurz vor Weihnachten geplant
Nach TAG24-Informationen verbrachten beide Männer die Nacht in der Wohnung des Ungarn. Dabei soll der Täter plötzlich ein Butterfly-Messer gezogen, dem Partner an Hals, Nacken und Oberkörper massive Schnittwunden zugefügt haben.
Außerdem schlug Rami auf den Freund ein, bis der sich tot stellte. Erst dann gelang dem Ungarn die Flucht.
Die Kammer hat für den Prozess sieben Prozesstage geplant.
Ein Urteil, das ebenfalls nichtöffentlich verkündet werden soll, ist kurz vor Weihnachten geplant.
Titelfoto: Steve Schuster