"Ehrenmord" in Dresden! Brüder sollen ihre Schwester getötet haben - weil sie frei sein wollte

Dresden - Mitten in Dresden soll es zu einem "Ehrenmord" gekommen sein: In der Johannstadt töteten die Brüder Zairk (38) und Sharhat A. (26) laut Anklage ihre Schwester Sozan (†22). Seit Mittwoch wird gegen den älteren Iraker am Landgericht Dresden verhandelt. Sozan musste sterben, "weil sie sich nicht dem Willen ihrer Familie unterwerfen wollte", so die Staatsanwältin.

Zairk A. (38) ist selbst Vater von zwei Kindern. Seine eigene Schwester soll er laut Anklage getötet haben, um die "Familienehre wiederherzustellen".
Zairk A. (38) ist selbst Vater von zwei Kindern. Seine eigene Schwester soll er laut Anklage getötet haben, um die "Familienehre wiederherzustellen".  © Peter Schulze

Sozan hatte sich mehrfach ins Frauenhaus geflüchtet, weil ihr Ehemann (der von der Familie "genehmigt" war) oft gewalttätig wurde. Letztlich ließ sich die junge Frau scheiden und heiratete in Hamburg ihre neue Liebe, Achmed A.

Auch ihre Brüder waren bei dem Fest und fuhren danach mit ihr nach Dresden.

Was die Schwester nicht wusste: "Die im Irak lebende kurdische Herkunftsfamilie missbilligte diese Heirat", so die Staatsanwältin. Die Brüder waren nur entsandt worden, um die "Ehre der Familie wiederherzustellen".

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Als sich Sozan in ihrer 2-Zimmer-Wohnung in der Dürerstraße schlafen legte, hielt Zairk der völlig wehrlosen Frau die Arme fest, während Sharhat sie mit der Bettdecke erstickte.

Danach flohen die Brüder. Der jüngere nach Italien, der ältere nach Finnland.

In einer 2-Raum-Wohnung des Wohnblockes in Johannstadt geschah der Ehrenmord.
In einer 2-Raum-Wohnung des Wohnblockes in Johannstadt geschah der Ehrenmord.  © Peter Schulze

Gegen den zweiten Bruder läuft noch ein anderes Verfahren

Achmed, der seine Ehefrau nicht mehr erreichte, schaltete die Polizei ein, die Sozans Leiche entdeckte. Diese sinnlose Tat ereignete sich schon im Oktober 2017. Jahrelang wurde nach den Brüdern gefahndet.

Nun wurde Zairk ausgeliefert. Im Prozess schweigt er. Gegen Sharhat dagegen läuft in Italien aktuell ein Drogenverfahren, weshalb er derzeit nicht ausgeliefert wird.

Gegen ihm muss später wegen Mordes verhandelt werden.

Titelfoto: Peter Schulze

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