Er wollte im Wahn einen Kontrolleur köpfen: 26-Jähriger vor Gericht

Dresden - Er nahm Drogen gegen die Stimmen im Kopf. Doch dadurch wurde es nur schlimmer. Im Wahn beging Suliman A. (26) zahlreiche Straftaten. Nun ist Prozess am Landgericht Dresden gegen den Syrer, der an Schizophrenie leidet. Die Richter müssen entscheiden, ob er dauerhaft untergebracht wird.

Suliman A. (26) kann sich an seine Taten nicht mehr erinnern.
Suliman A. (26) kann sich an seine Taten nicht mehr erinnern.  © Steve Schuster

So wurde Suliman aggressiv, als er in der Straßenbahn ohne Ticket erwischt wurde. "Ich steche Dich ab. Ich schneide dir den Kopf ab", soll er dem Kontrolleur mit vorgehaltenem Messer gedroht haben. "Ich geh hier lachend raus. Die Strafe ist mir egal."

Als er im Hauptbahnhof Cola klaute, bedrohte er den Verkäufer mit einer Schere.

Suliman bekam Hausverbot, kreuzte Stunden später wieder auf, wurde von der Bundespolizei mitgenommen. Dort schmierte er seinen Kot an die Wände.

200.000-facher Verstoß gegen das Urheberrecht: "movie2K"-Betreiber in Dresden angeklagt!
Gerichtsprozesse Dresden 200.000-facher Verstoß gegen das Urheberrecht: "movie2K"-Betreiber in Dresden angeklagt!

Suliman floh vor dem Bürgerkrieg aus Syrien. In Deutschland lernte er Zahnarzthelfer, bekam später in Dresden einen Vertrag in einem Restaurant.

"Aber ab 2017 nahm ich Drogen. Und ich dachte, die helfen mir", so der Angeklagte, der sich an seine Taten nicht erinnert. Immer wieder habe er Stimmen gehört, sich verfolgt gefühlt und bedroht.

Die Drogen sollten die Stimmen "leiser" machen. Inzwischen ist er in einer Klinik unterbracht, nimmt regelmäßig Medikamente.

"Mir geht es jetzt gut. Die Stimmen sind weg. Aber ich bin wohl nicht wirklich gesund", sagte er dem Richter. Urteil folgt.

Titelfoto: Steve Schuster

Mehr zum Thema Gerichtsprozesse Dresden: