Ex-Totengräber schlägt Tochter zwei Zähne aus

Dresden - Ob er es je lernen wird? Im Jahr 2011 verurteilte das Dresdner Landgericht Heiko B. (52) zu zehn Jahren Haft: Der damalige Totengräber hatte zusammen mit einem Saufkumpanen den Behinderten Ralf B. (†52) mit Terpentin übergossen und angezündet. Das Opfer starb kurz darauf im Krankenhaus. Kaum zurück auf freiem Fuß, wurde er wieder gewalttätig.

Ex-Totengräber Heiko B. (52) stand Mittwoch bereits zum 14. Mal vor Gericht.
Ex-Totengräber Heiko B. (52) stand Mittwoch bereits zum 14. Mal vor Gericht.  © Steve Schuster

Gewalt ist der rote Faden im Leben des Heiko B.: Schon 1988 wanderte er wegen Körperverletzung ins Gefängnis. Immer wieder landete er vor Gericht und auch hinter Gittern.

Am 8. Juni 2020 kam er auf freien Fuß, im August schlug er seiner eigenen Tochter (33) in deren Wohnung den rechten Schneide- und Eckzahn aus: "Das mit der Körperverletzung stimmt", räumt er ohne Umschweife ein. "Ein Vater macht so etwas nicht, aber es gab einen Vorfall. Da gab es eine Backpfeife."

Angeblich sei die Tochter mit einem Messer auf ihn zugekommen, sie selbst sagt gegen ihren Vater nicht aus.

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Da Heiko B. eigenen Angaben zufolge selbst mal Landesmeister im Boxen war, hatte er sich anschließend Sorgen gemacht und selbst die Polizei alarmiert.

Heiko B. versuchte, seine Fußfessel zu entfernen

Dabei wusste die Justiz bereits um die Gefahr, die von dem Trinker ausgeht, und hatte ihm eine Fußfessel verpasst: Genau dieser versuchte er sich am 29. März 2021 in einer fremden Gartenlaube zu entledigen: "Der Akku war leer, ich wollte ihn nur laden und hatte noch den Schlüssel zu der Laube."

Dabei hatte die Besitzerin ihm mittlerweile verboten, dort zu übernachten.

Als ein Nachbar die Polizei rief, die ihn kurz darauf festnehmen wollte, versuchte er, die Fessel abzuschneiden: "Ich dachte, da brauche ich die ja auch nicht mehr", so der Angeklagte.

Für beide Sachen kassierte er nun weitere acht Monate Haft, diesmal auf Bewährung. Außerdem muss er 600 Euro Strafe zahlen.

Titelfoto: Steve Schuster

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