Dresden - Ihre Sorge um das Wohl eines Hundes brachte Gisela N. (75) vor die Amtsrichterin in Dresden. Wegen Unfallflucht! Die Dacia-Fahrerin fuhr nach einem Crash weiter, um sich um den verschreckten Bello in ihrem Wagen zu kümmern.

Im April fuhr sie mit dem niedlichen Sennenhund an Bord durch Striesen. "Er gehört einer Tierärztin, und ich kümmere mich zweimal die Woche um ihn", so die Dacia-Fahrerin, die den Hund pünktlich um 18 Uhr wieder abgeben wollte.

In der Dorotheenstraße aber war gerade eine Frau dabei, Jacke und Tasche von der Rückbank ihres Golfs zu holen. Die hintere Tür stand offen. Der Außenspiegel des Dacia knallte gegen die Golf-Tür. Laut Staatsanwalt wurde dabei der Dacia-Spiegel "abgesprengt". Die Golf-Tür wurde demoliert (1700 Euro Schaden).

"Es knallte. Ich sah in den Rückspiegel, aber da war niemand. Und ich dachte nur: 'Der Hund muss schnell weg, die Praxis macht ja gleich zu.' Als ich um die Kurve fuhr, bemerkte ich, dass mein Außenspiegel weg war", schilderte Gisela, die den Hund in die knapp fünf Kilometer entfernte Praxis brachte und danach zum Unfallort zurückkam.

"Sie können von Glück reden, dass nur Sachschaden entstand. Der Frau hätte die Türe in den Rücken knallen können!", tadelte die Richterin. Sie verdonnerte Gisela N. zu 750 Euro Strafe und sechs Monaten Führerschein-Entzug.