Haftzuschlag für Automatensprenger: Gut 20.000 Euro Sachschaden - und keine Beute

Dresden - Nachschlag für einen Automatensprenger: Steve W. (31) jagte am S-Bahnhof Altkötzschenbroda mit einem illegalen Böller so ein Gerät in die Luft. Nun muss er noch länger im Knast bleiben als ohnehin schon.

Steve W. (31) muss länger im Knast bleiben, weil er einen Automaten sprengte.
Steve W. (31) muss länger im Knast bleiben, weil er einen Automaten sprengte.  © Peter Schulze

Im Februar 2021 stopfte Steve nachts mithilfe eines Schraubendrehers einen Böller (Cracker) in den Ticketautomaten und zündete ihn.

Der Knall war gewaltig. "Plötzlich war alles voller Nebel. Ich habe überhaupt nichts mehr gesehen", so der Angeklagte, der von Glück sagen konnte, nicht von umherfliegenden Teilen getroffen worden zu sein.

An seine Beute, Tickets und Bargeld im Wert von 5900 Euro, kam er nicht. Stattdessen ließ er vor Schreck sein Werkzeug fallen, schwang sich aufs Rad und floh.

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Am Gerät entstand ein Schaden von 20.500 Euro.

Längere Haftstrafe für Steve

Völlig demoliert wurde der Automat im Februar 2021 am S-Bahnhof Altkötzschenbroda.
Völlig demoliert wurde der Automat im Februar 2021 am S-Bahnhof Altkötzschenbroda.  © Tino Plunert

Die Polizei fand den Schraubendreher im Schutt, sicherte darauf DNA-Spuren. Allerdings von Steves Kumpel.

Bei dem war der Sprenger mit den zwölf Vorstrafen nach seinem letzten Knastaufenthalt untergekommen. Und dort hatte er sich Werkzeug, Rad und Böller "besorgt".

Besagter Kumpel landete sogar vorm Haftrichter. Allerdings hatte er ein Alibi für die Sprengzeit vorzuweisen und obendrein hatte ein Passant den vom Tatort radelnden Steve gefilmt ...

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Derzeit sitzt Steve, der die Taten beging, um seine Drogen zu finanzieren, gerade zwei Jahre und sechs Monate ab.

Unter anderem wegen Diebstählen und Unfallflucht. Nun packte der Amtsrichter in Dresden noch sechs Monate wegen der Sprengung obendrauf.

Insgesamt muss Steve nun drei Jahre absitzen.

Titelfoto: Peter Schulze

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