Im Drogenrausch abgehauen: Großer Blechschaden nach wilder Verfolgungsjagd

Dresden - Ohne Führerschein, dafür mit jeder Menge Drogen im Blut lieferte sich Andy S. (37) eine halsbrecherische Verfolgungsjagd durch den Dresdner Westen. Doch der Grund dafür waren nicht nur der Versuch, ungestraft davonzukommen, sondern auch Sorge um Frau und Kind. Dabei fällt Andy immer wieder mit verbotenen Fahrten auf.

Andy S. (37, r.) stand Montag wegen acht Anklagen vorm Dresdner Amtsgericht.
Andy S. (37, r.) stand Montag wegen acht Anklagen vorm Dresdner Amtsgericht.  © Eric Münch

Die meisten Dresdner Verkehrspolizisten kennen Andy schon recht gut: Meistens ist er in einem BMW unterwegs, die Kennzeichen stammen von anderen Autos. Oft steht er auch unter dem Einfluss von Drogen. So stand er am Montag wieder vorm Amtsgericht, wo gleich acht Anklagen gegen ihn vorlagen. Darunter wieder mehr als zehn Fahrten ohne Führerschein.

So richtig schief ging die Fahrt am 27. Januar in einem Opel Corsa. Als Andy Blaulicht vernahm, sah er rot. Er brauste mit teilweise 100 Stundenkilometern Richtung Zöllmener Straße. Auf der Weidentalstraße verlor er die Kontrolle über sein Auto und krachte in einen Renault Clio und einen Skoda – Gesamtschaden: 17.399,95 Euro.

Andy selbst wurde bei dem Crash leicht verletzt, hatte Rückstände von Methamphetaminen, Amphetaminen und Designerdrogen im Blut, teilweise war der Grenzwert um das 30-Fache überschritten.

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"Die Polizei kam und meine Frau saß neben mir", so der Angeklagte. "Sie hatte Panik, auch wegen des Jugendamts. Da dachte ich mir, ich fahr sie schnell um die Ecke und lasse sie raus, damit sie nicht mit dabei ist."

In der Weidentalstraße war der Raser im Januar nach einer Verfolgungsjagd in zwei Autos gekracht.
In der Weidentalstraße war der Raser im Januar nach einer Verfolgungsjagd in zwei Autos gekracht.  © Roland Halkasch

Lebenslang für den Führerschein gesperrt

Mittlerweile hat Andy den Fehler eingesehen: "Wenn da ein Kind auf die Straße gesprungen wäre, wäre ich mein ganzes Leben nicht mehr froh geworden", so Raser Andy. "Erst nach dem Unfall habe ich das vollständig gelernt."

Einen gültigen Führerschein hatte er übrigens noch nicht, ist jedoch mittlerweile lebenslang für den Erwerb gesperrt.

Der Prozess wird fortgesetzt.

Titelfoto: Roland Halkasch, Eric Münch

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