Mit Kreditkarten-Trick: Dachdecker ergaunert 143.408,16 Euro
Dresden - Peter B. (48) kämpfte mit geplatzten Aufträgen am Bau und der Corona-Lage.
Um Steuern, Krankenkasse und Außenstände zu zahlen, griff er zu einer sehr speziellen "Zwischenfinanzierung". Er betrog mit seiner damaligen Lebensgefährtin (36) gleich 30 Banken. Das Paar ergaunerte in fünf Monaten 143.408,16 Euro und saß nun vorm Amtsrichter in Dresden.
"Ein Bekannter hatte erzählt, dass es in Bayern eine Bank gibt, die ohne Probleme eine Kreditkarte freischaltet", so der geständige Dachdecker. "Wir haben es probiert." Also sprach Peter B. dort vor, behauptete, er würde demnächst in die Region ziehen, bräuchte daher ein Konto. Und bekam es.
Ohne irgendwelche Prüfungen wurden ihm Konto, Karte und Dispo genehmigt. "Da probierten wir es auch bei anderen Banken", sagte der Dachdecker, der mit seiner Freundin im Lockdown durchs Land tourte und Konten "einsammelte".
Während Peter davon Verbindlichkeiten zahlte, shoppte seine damals arbeitslose Freundin online.
Paar musste in U-Haft
Von Lebensmitteln bis zu Klamotten. "Alle Geschäfte hatten zu", so die Frau. "Da war ich viel im Netz unterwegs und verlor den Überblick..." Außerdem fuhr das Paar in den Ski-Urlaub in die Schweiz.
Im April war Schluss. Die Polizei kam zur Hausdurchsuchung, beschlagnahmte unter anderem eine Rolex. Das Paar musste in U-Haft. Die Frau kam aber auf Kaution wieder frei, trennte sich vom Dachdecker und verdient jetzt ihr eigenes Geld.
Vom Richter kassierte sie nun Bewährung. Anders Peter B., der schon vorbestraft war. Er bekam 30 Monate Haft.
Titelfoto: Bildmontage: imago images/Winfried Rothermel/Norbert Neumann