Überfall mit Axt und Hammer: Den Namen seines Komplizen verschweigt er
Dresden - Wäre er mal lieber an seinem Berufsziel drangeblieben. Eigentlich wollte Samir L. (21) Bäcker werden. Doch nun muss er vorerst ganz kleine Brötchen backen. Dem Pirnaer drohen mehrere Jahre Haft, weil er mit Axt und Hammer Überfälle beging. Jetzt ist Prozess am Landgericht Dresden.

Im Mai 2021 schlug der geständige Räuber gleich zweimal an der Reicker Straße zu.
Samstagmittag in der Apotheke: "Er stürmte ins Geschäft, schrie 'Überfall' und hatte in einer Hand eine Axt, in der anderen einen Hammer. Beides hielt er hoch", erinnerte sich die Ladeninhaberin, die dem Täter laut Anklage 200 Euro überließ.
Samir, der bei der Aktion einen Freund dabei hatte, der sich aber im Hintergrund hielt, floh mit dem Kumpan dann zu Fuß in seine nahe Wohnung. Für die Kohle kauften sie Drogen und Alkohol.
Der nächste Überfall geschah in der Nacht zum darauffolgenden Montag: In der Tankstelle drohte Samir wieder mit dem Beil, klaubte 200 Euro aus der Kasse.
"Doch plötzlich sprühte der Mittäter Pfefferspray, nahm die Frau in den Schwitzkasten und drängte sie in den Abstellraum. Ich weiß bis heute nicht, warum", so Samir, der den Namen des Mittäters eisern verschweigt.
Die Überwachungskamera hatte die Szene gefilmt. Zumindest Samir ist darauf zu erkennen. Die Polizei fahndete öffentlich. "Ich hatte inzwischen begriffen, dass es falsch war", so Samir, der sich selbst stellte.


Seither sitzt er in U-Haft, holt dort gerade seinen Schulabschluss nach. Vielleicht kann er in der knasteigenen Bäckerei eine Lehre machen. Möglich wäre es jedenfalls. Urteil folgt.
Titelfoto: Steve Schuster