27-Jähriger nach beinahe tödlichen Messerstichen auf Freundin: "Ich habe einen Fehler gemacht"
Hamburg – Ein 27-Jähriger, der seine Partnerin mit einem Messer lebensgefährlich verletzt haben soll, hat bei Prozessbeginn vor dem Hamburger Landgericht zu den Tatvorwürfen geschwiegen.

Ihr Mandant werde nur Angaben zu seinem Lebenslauf machen, sagte die Verteidigerin am Mittwoch. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm versuchten Totschlag in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung vor.
Das Verbrechen ereignete sich am 29. Oktober 2021 in der Wohnung der Familie im Stadtteil Bramfeld. Das Opfer erlitt der Anklage zufolge Stiche in die linke Achselhöhle, in den Rippenbogen sowie den Bauch.
Anschließend zog der mutmaßliche Täter demnach seine Kleidung aus während er über angrenzende Dächer floh. Er wurde ein halbes Jahr später in Paris festgenommen.
Vor Gericht berichtete der Angeklagte, dass er seine Heimat Algerien 2014 verließ und nach zahlreichen Stationen schließlich nach Deutschland kam.
2015 habe er das spätere Opfer kennengelernt und sei in die Wohnung ihrer Eltern gezogen, in der die junge Frau lebte.
Opfer soll im November aussagen

Er liebe sie bis heute, sagte er nach Angaben einer Übersetzerin. "Ich habe einen Fehler gemacht." Im Prozess gab er an, seit Jahren regelmäßig Drogen zu nehmen.
Der Angriff erfolgte laut Anklage plötzlich, nachdem die Frau den Mann gebeten hatte, mit Rücksicht auf die schlafende gemeinsame Tochter leiser zu sein. Die Frau berichtete später, er habe kurz vorher gesagt, er höre Stimmen. Die 22-Jährige überlebte dank einer Notoperation.
Der 27-Jährige erklärte bei Prozessauftakt, er habe die Frau in Algerien geheiratet. Die Anklage sprach lediglich von Lebensgefährtin. Das Opfer soll am 10. November aussagen.
Titelfoto: Georg Wendt/dpa