61-Jähriger soll Nachbarn wegen Lärm erstochen haben: Prozess hat begonnen

Hamburg – Im Mordprozess gegen einen Mann, der seinen Nachbarn wegen angeblich zu viel Lärm niedergestochen haben soll, ist am ersten Prozesstag zunächst nur die Anklage verlesen worden.

Der Angeklagte (M.) sitzt neben seinem Anwalt Philipp Naumann (r.) zu Beginn des Prozesses im Strafjustizgebäude.
Der Angeklagte (M.) sitzt neben seinem Anwalt Philipp Naumann (r.) zu Beginn des Prozesses im Strafjustizgebäude.  © Christian Charisius/dpa

Ob sich der Angeklagte am zweiten Prozesstag äußern will, war zunächst unklar. Am Freitag sollen aber unter anderem Polizistinnen auf der Zeugenbank Platz nehmen, wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft am Donnerstag in Hamburg sagte. Dem Mann wird Mord aus niedrigen Beweggründen vorgeworfen.

Der Anklage zufolge soll sich der 61 Jahre alte Mann mehrere Jahre lang über seinen 66 Jahre alten Nachbarn im Wohnstift für ältere Menschen im Stadtteil Fuhlsbüttel geärgert haben.

Der soll seiner Meinung nach immer wieder zu laut gewesen sein. Im Mai 2022 sei er deshalb in Tötungsabsicht mit einem Küchenmesser mit einer 16 Zentimeter langen Klinge zu dessen Wohnung gegangen. Er sei eingetreten und habe ihn direkt angegriffen.

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Dabei habe er mindestens zwölfmal kraftvoll in den Oberkörper seines Opfers gestochen. Dabei seien lebenswichtige Organe und Adern getroffen worden. Der 66-Jährige verblutete und erstickte in seiner Wohnung.

Die Mitarbeiterin eines Pflegedienstes hatte die Polizei alarmiert, nachdem sie den leblosen Mann gefunden hatte. Noch am selben Abend stellte sich der Angeklagte, indem er bei der Justizvollzugsanstalt Fuhlsbüttel die Tat zugab. Zudem übergab der Deutsche den Mitarbeitern der Justiz auch die mutmaßliche Tatwaffe.

Erstmeldung: 5.18 Uhr. Aktualisiert: 12.03 Uhr

Titelfoto: Christian Charisius/dpa

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