Hinter Brokkoli, Bananen oder Reis versteckt: Männer wegen Drogenschmuggels vor Gericht
Hamburg - Weil sie den Schmuggel von mehreren Hundert Kilogramm Kokain aus Südamerika nach Hamburg organisiert und überwacht haben sollen, müssen sich von Donnerstag an zwei Männer vor dem Landgericht in Hamburg verantworten.

Den 36- und 35-Jährigen wird vorgeworfen, die Drogen illegal nach Deutschland gebracht und zudem mit ihnen gehandelt zu haben, wie die Staatsanwaltschaft am Freitag in Hamburg mitteilte.
Sie sollen das Kokain über den Seeweg in Containern in den Hamburger Hafen geschmuggelt haben. Dafür haben sie nach Darstellung der Staatsanwaltschaft Kühlcontainer genutzt, in denen unter anderem Brokkoli aus Ecuador, Reis und Bananen transportiert worden waren. Nachdem die Container entladen waren, holten sie die Drogen aus den Verstecken, um sie gewinnbringend weiterzuverkaufen.
Dabei legten die Verdächtigen offenbar entweder gefälschte Transportpapiere vor, um einen Container vom Terminal abzuholen, oder ließen Container vom Terminal stehlen, um die Drogen daraus zu bergen.
In den Containern waren dabei nicht nur wenige Päckchen versteckt, sondern insgesamt mindestens rund zwei Tonnen Kokain.
Etwa ein Jahr lang hatten die Hamburger Polizei und das Zollfahndungsamt gegen die Drogenbande ermittelt. 2020 gelang ihnen schließlich der Schlag gegen die organisierte Kriminalität in Norddeutschland. Rund 500 Beamte hatten Ende Dezember 2020 fast 40 Wohnungen und Geschäftsräume in Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Bremen durchsucht.
Bei den mehr als 20 Tatverdächtigen handelte es sich um Männer im Alter zwischen 19 und 58 Jahren, für 15 von ihnen gab es Haftbefehle.
Titelfoto: Marcus Brandt/dpa