Mann wollte Ehefrau töten: 41-Jähriger schon vorher gewalttätig

Hamburg – Im Prozess um den Mordversuch an einer Frau in Hamburg-Rahlstedt hat die 38-Jährige am Freitag von Gewalt durch ihren Ehemann berichtet.

Der Prozess gegen den 41-Jährigen findet vor dem Hamburger Landgericht statt.
Der Prozess gegen den 41-Jährigen findet vor dem Hamburger Landgericht statt.  © Daniel Reinhardt/dpa

Schon zwei Jahre vor der Tat am 30. Mai vergangenen Jahres habe der 41-Jährige ihr einmal die Hände um den Hals gelegt und gedrückt, berichtete die Altenpflegerin als Zeugin.

Er habe gesagt, es sei nur Spaß gewesen. Sie sei jedoch zu einem Scheidungsanwalt gegangen und habe sich beraten lassen. Im März 2021 sei ihr Mann auf ihren Druck hin ausgezogen.

Am Tattag sei er nachmittags gekommen, um noch Kleidung und Schuhe abzuholen. Sie habe sich nach der Arbeit mit einem Kaffee auf die Terrasse legen wollen.

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Als sie eine Auflage für die Liege aus dem Schlafzimmer holen wollte, habe sie plötzlich einen Schlag bekommen. Sie sei aufs Bett gefallen, und ihr Mann habe sie von hinten gewürgt, berichtete sie unter Tränen.

Einmal habe er kurz von ihr abgelassen, weil sie ihm in einen Finger beißen konnte. Durch das geöffnete Fenster schrie sie um Hilfe. Dann habe er sie erneut gewürgt. Erst im Krankenhaus sei sie wieder zu sich gekommen.

Die Frau befand sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft in akuter Lebensgefahr und erlitt zahlreiche Verletzungen. Der Angeklagte soll mit mehreren zu einem Strang gebundenen Kabelbindern dermaßen auf ihren Hals eingewirkt haben, dass sie bewusstlos wurde.

Der Angeklagte verfolgte die Aussage seiner Frau unter großer Anspannung und bat mehrfach um eine Verhandlungspause.

Aktualisiert: 28. Januar, 14.37 Uhr

Titelfoto: Daniel Reinhardt/dpa

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