Nach Gewaltexzess in Monteurswohnung: 35-jähriger verurteilt

Hamburg - Im Prozess um einen Gewaltexzess in einer Monteursunterkunft hat das Landgericht Hamburg einen der beiden Angeklagten zu sieben Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt.

Die beiden Angeklagten im Prozess wegen versuchten Mordes warten auf den Beginn der Verhandlung.
Die beiden Angeklagten im Prozess wegen versuchten Mordes warten auf den Beginn der Verhandlung.  © Axel Heimken/dpa

Die Strafkammer sprach den 35-Jährigen am Montag der gefährlichen Körperverletzung in zwei Fällen und der Aussetzung schuldig.

Ein Mitangeklagter im Alter von 36 Jahren wurde wegen unterlassener Hilfeleistung zu zehn Monaten Haft verurteilt.

In der Monteurswohnung im Stadtteil Hausbruch war am 14. und 15. August vergangenen Jahres ein damals 43 Jahre alter Bewohner schwer misshandelt worden.

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Als die Rettungskräfte den Mann auf einer blutdurchtränkten Matratze fanden, habe seine Körpertemperatur nur noch 33,1 Grad betragen, sagte der Vorsitzende Richter Matthias Steinmann. Damit habe er in akuter Lebensgefahr geschwebt.

Gleichwohl habe sich der 35-Jährige Angeklagte nicht des versuchten Mordes schuldig gemacht, wie die Staatsanwaltschaft meinte. "Das Opfer sollte verletzt, erniedrigt, gedemütigt, aber nicht getötet werden", sagte Steinmann.

Die Staatsanwaltschaft hatte für den jüngeren Angeklagten zwölf Jahre Haft und für den älteren drei Jahre wegen Beihilfe zum versuchten Mord beantragt.

Die beiden Männer stammen wie das Opfer aus Polen und arbeiteten als Bauarbeiter bei einem Abrissunternehmen.

Titelfoto: Axel Heimken/dpa

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