Nachbarn fast totgestochen: 33-Jähriger muss in Psychiatrie

Hamburg – Wegen eines beinahe tödlichen Messerangriffs auf einen Nachbarn hat das Landgericht Hamburg am Montag einen 33-Jährigen zu sechs Jahren Haft verurteilt.

Der Mann soll seinen Nachbarn unter einem Vorwand auf einen Parkplatz gelockt und mit Messerstichen schwer verletzt haben.
Der Mann soll seinen Nachbarn unter einem Vorwand auf einen Parkplatz gelockt und mit Messerstichen schwer verletzt haben.  © Daniel Reinhardt/dpa

Die Kammer sprach den Mann wegen gefährlicher Körperverletzung schuldig, wie ein Gerichtssprecher sagte. Zugleich ordnete das Gericht die Unterbringung des Angeklagten in einem psychiatrischen Krankenhaus an.

Nach Überzeugung der Kammer hatte der angeklagte Afghane am 29. Januar 2022 einen damals 48-jährigen Türken in Altona-Nord mit einem Messer angegriffen und schwer verletzt.

Der Nachbar hatte Müll runterbringen und zu seinem Auto gehen wollen, als er von dem Angeklagten angesprochen wurde. Dabei habe sich der 48-Jährige negativ über den Vater des Angeklagten geäußert. Daraufhin sei der Streit eskaliert.

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Der 33-Jährige habe mit einem Messer zugestochen und dem Nachbarn schwere Verletzungen im Gesicht und an der Hand zugefügt. Der 48-Jährige wurde durch eine Notoperation gerettet.

Die Staatsanwältin hatte neun Jahre und zehn Monate Haft wegen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung gefordert. Zudem hatte sie die Unterbringung in einer Psychiatrie beantragt.

Der Verteidiger hatte sich für eine Verurteilung wegen gefährlicher Körperverletzung ausgesprochen, aber keinen konkreten Strafantrag gestellt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Titelfoto: Daniel Reinhardt/dpa

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