Teenager (†15) ertrinkt in der Elbe, Bruder sticht Freund nieder: Urteil gefallen!

Hamburg – Das Urteil ist gefallen! Der 19-jährige Angeklagte im Prozess um eine Messerattacke nach einem tödlichen Badeunfall an der Elbe muss für sieben Jahre ins Gefängnis.

Der 19-Jährige ist zu einer Haftstrafe verurteilt worden.
Der 19-Jährige ist zu einer Haftstrafe verurteilt worden.  © Christian Charisius/dpa

Das Landgericht Hamburg verurteilte den jungen Mann am Dienstag nach Jugendstrafrecht wegen versuchten Mordes und vorsätzlicher Körperverletzung.

Von der ursprünglich diskutierten Einweisung in eine Psychiatrie nahm das Gericht Abstand. Ein Gutachten hatte dem Angeklagten Schizophrenie attestiert, was dieser jedoch bestreitet.

Nach Überzeugung des Gerichts wollte der Angeklagte mit seiner Tat den Tod seines 15 Jahre alten Bruders rächen, der am 18. Juni vergangenen Jahres bei einem Badeunfall in der Elbe vor Blankenese ertrunken ist.

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So habe er einen Tag nach dem Unglück den besten Freund des 15-Jährigen im Stadtteil Harburg ohne Vorwarnung mit einem Klappmesser viermal in den Rücken gestochen und ihn lebensgefährlich verletzt, weil der seiner Meinung nach den Bruder hätte retten können. Die Leiche des ertrunkenen Bruders wurde erst zwei Tage nach der Tat gefunden.

Das Gericht entsprach mit seinem Urteil den Forderungen der Staatsanwältin, die für den 19-Jährigen sieben Jahre Haft gefordert hatte. Rache sei das Hauptmotiv des Rumänen gewesen, sagte die Anklagevertreterin.

Die Verteidigung zeichnete dagegen das Bild eines von den Eltern vernachlässigten, bildungsfernen jungen Menschen, der in einem psychischen Ausnahmezustand gewesen sei, und forderte eine "maßvolle Jugendstrafe" bis zu maximal drei Jahren Haft.

Aktualisiert: 14.18 Uhr

Titelfoto: Christian Charisius/dpa

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