Pensionierter Polizist ersticht Mann (†55) nach Drohnen-Streit: Urteil verkündet!
Gießen - Streit endete wegen einer Drohne tödlich! Das Gießener Landgericht hat am Mittwoch einen pensionierten Polizeibeamten vom Vorwurf des Totschlags freigesprochen.
Er habe in Notwehr gehandelt, begründete die Vorsitzende Richterin das Urteil. Der Messerstich, durch den bei einer Auseinandersetzung im mittelhessischen Wettenberg ein 55-jähriger Mann ums Leben kommen war, sei "aus rechtlicher Sicht gerechtfertigt" gewesen.
Zuvor war der heute 71 Jahre alte Mann den Feststellungen des Gerichts zufolge von dem späteren Todesopfer gegen den Kopf getreten worden. Ein weiterer Mann, der ein Messer bei sich hatte, habe ihn davor mit der Faust geschlagen.
Eskaliert war die Auseinandersetzung im August 2020 aus nichtigem Anlass: Der 71-Jährige hatte eine Drohne fliegen lassen und war darüber zunächst mit einem Grundstücksbesitzer in einen handfesten Streit geraten. Zu diesem kam dann das spätere Opfer hinzu.
In dem Prozess hatte sich der angeklagte Deutsche auf Notwehr berufen und angegeben, er habe Angst um sein Leben gehabt. Auch der Staatsanwalt und der Verteidiger sahen eine Notwehrlage und beantragten Freispruch.
Der Rechtsanwalt der Familie des Getöteten forderte eine Verurteilung wegen Totschlags.
Titelfoto: Paul Zinken/dpa