Urteil in Sicht: Mammutprozess um Drogen-Onlineshop steht kurz vor dem Ende

Gießen - Der zweite Mammutprozess um den Drogen-Onlineshop "Chemical Revolution" vor dem Landgericht Gießen steht kurz vor seinem Ende. Die Urteilsverkündung sei für Montag (7. November) geplant, teilte ein Gerichtssprecher mit. Das Gericht beschäftigt sich seit Februar mit dem Fall.

An Händen und Füßen gefesselt wird der Hauptangeklagte in den Gerichtssaal geführt. Unter dem Namen "Chemical Revolution" soll der Mann gemeinsam mit seinen Mitangeklagten massenweise Drogen im Internet verkauft haben.
An Händen und Füßen gefesselt wird der Hauptangeklagte in den Gerichtssaal geführt. Unter dem Namen "Chemical Revolution" soll der Mann gemeinsam mit seinen Mitangeklagten massenweise Drogen im Internet verkauft haben.  © Boris Roessler/dpa

Das Verfahren ist umfangreich - nicht nur, weil es um fünf Angeklagte geht, sondern die Anklage auch mehr als 300 Fälle umfasst. Die fünf Männer sollen als Mitglieder einer Bande zwischen April 2018 und Februar 2019 unter anderem für den "Chemical Revolution"-Shop tätig gewesen sein.

Die Drogen sollen in den Niederlanden beschafft und nach Deutschland transportiert worden sein. Ermittler hatten die Online-Plattform bei der Abschaltung 2019 als die bundesweit größte ihrer Art bezeichnet.

Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt wirft den Angeklagten bandenmäßiges Handeltreiben mit Betäubungsmitteln vor.

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Die Drogen sollen in Hamburg gebunkert, portioniert und - meist in kleineren Mengen - an Kunden versandt worden sein. Diese bezahlten laut Anklage in der Kryptowährung Bitcoin.

In einem ersten "Chemical Revolution"-Prozess hatte das Landgericht im August 2021 sieben Männer, darunter den mutmaßlichen Drahtzieher, zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Dabei ging es auch um einen Tatort in Hessen. Noch sind aber nicht alle Urteile rechtskräftig.

Titelfoto: Boris Roessler/dpa , Michael Kappeler/dpa-pool/dpa

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