Familienvater ließ Kegelbahn in Drogen-Plantage umbauen: Urteil gefallen

Düsseldorf – Ein Neusser Gastwirt (58) hat die während der Corona-Pandemie verwaiste Kegelbahn seiner Kneipe zu einer Cannabis-Plantage umfunktionieren lassen, jetzt stand er vor Gericht und wurde verurteilt.

Weil die Kegelbahn seiner Kneipe während Corona nicht genutzt wurde, hat ein Gastwirt die Anlage einfach in eine Drogenplantage umbauen lassen. (Symbolbild)
Weil die Kegelbahn seiner Kneipe während Corona nicht genutzt wurde, hat ein Gastwirt die Anlage einfach in eine Drogenplantage umbauen lassen. (Symbolbild)  © 123rf/mrorange002

Der 57-Jährige erhielt am heutigen Mittwoch vom Düsseldorfer Landgericht eine Bewährungsstrafe von zwei Jahren wegen Beihilfe zum Drogenhandel und Drogenbesitz.

Der Wirt hatte zugegeben, die Kegelbahn einem Gast namens "Karl-Heinz" überlassen zu haben. Der für den Betrieb der Plantage nötige Strom war illegal abgezapft worden.

Als Motiv für die Tat nannte der dreifache Familienvater die erheblichen Einnahmeausfälle wegen des Corona-Lockdowns. Der Plantagenbetreiber habe ihm die komplette Übernahme seiner laufenden Kosten für die Kneipe in Höhe von rund 1500 Euro monatlich zugesichert.

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Polizei und Feuerwehr waren im November 2020 durch Zufall auf die knapp 500 Pflanzen gestoßen. Sie waren alarmiert worden, weil Qualm aus dem Kegelbahn-Keller quoll. Der Staatsanwalt hatte eine Haftstrafe ohne Bewährung für den nicht vorbestraften Angeklagten gefordert.

Die Richter beließen es unter anderem aufgrund des Alters des Mannes und seiner drei Kinder bei der Bewährungsstrafe. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Titelfoto: 123rf/mrorange002

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