Rentner gesteht Frühstücks-Mord an seiner Frau, Sohn nennt ihn "Schlappschwanz"

Leipzig - Er erstach sie, weil ihr sein Marmeladen-Brötchen nicht schmeckte. Im Prozess um den Frühstücks-Mord von Störmthal gab Rentner Klaus-Peter S. (65) am Donnerstag zu, seine Gattin Gertrud (60) erstochen zu haben. Nicht aus Wut, sondern aus Verzweiflung, wie der Mann den Richtern erklärte.

Beschrieb sein Zustechen am Donnerstag als Aussetzer: Rentner Klaus-Peter S. (65) gestand, seine Frau getötet zu haben.
Beschrieb sein Zustechen am Donnerstag als Aussetzer: Rentner Klaus-Peter S. (65) gestand, seine Frau getötet zu haben.  © Ralf Seegers

Er sei mit der Situation am Morgen des 3. September 2021 völlig überfordert gewesen, beteuerte er.

Noch vor dem Frühstück habe er versucht, ein Formular für seinen Rentenantrag auszufüllen. "Doch das Paragrafen-Deutsch habe ich nicht verstanden, das hat ja sonst immer meine Frau gemacht."

Klaus-Peter S. schob das Papier zur Seite und machte seiner aufgrund einer schweren Krebserkrankung ans Bett gefesselten Gattin ein Marmeladen-Brötchen.

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Im barschen Ton habe Gertrud die Brötchenhälften zurückgewiesen, weil sie ihr zu kross aufgebacken waren.

"Ich hab sie weggeschmissen, nahm ein Messer und wollte ihr ein neues Brötchen aufschneiden, da ist es passiert ... ich bin in die Stube und habe zugestochen", berichtete der Angeklagte mit stockender Stimme.

"Ich hab es nicht aus Wut getan, ich war irgendwie weg"

Hör auf, du tust mir weh, habe seine Frau noch gesagt. Doch Klaus-Peter S. hörte nicht auf. Laut Rechtsmedizin stach der gelernte Schlosser 14-mal in den Oberkörper seiner Frau. Ein Stich traf ihr Herz.

"Ich hab es nicht aus Wut getan, ich war irgendwie weg", erklärte Klaus-Peter S. und beteuerte, seine Frau geliebt zu haben. Sein Sohn (34) berichtete im Zeugenstand hingegen, dass der Vater daheim öfter ausgerastet sei und aggressiv wurde. Vor allem dann, wenn er mit einer Situation überfordert gewesen sei.

Vor ihrer Krebserkrankung habe die Mutter daheim "die Befehlsgewalt" gehabt und sich um alles gekümmert. Sein Vater sei dagegen "ein Schlappschwanz" gewesen, erklärte der Sohn. Der Prozess wird fortgesetzt.

Titelfoto: Ralf Seegers

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