Urteil gegen Leipziger Serienbomber: Doch ein Motiv fehlt noch immer
Leipzig - Monatelang versetzte er Leipzig in Angst und Schrecken, jetzt verschwindet er für Jahre hinter Gittern: Serienbomber Florian O. (34) ist am Dienstag vom Landgericht wegen Herbeiführens mehrerer Sprengstoffexplosionen sowie gefährlicher Körperverletzung verurteilt worden.

Fünfeinhalb Jahre Gefängnis lautete der Spruch der 17. Strafkammer nach nur zweitägiger Verhandlung. Vorausgegangen war ein von der Verteidigung verlesenes Geständnis des Angeklagten, in dem der Informatiker allerdings keinerlei Angaben zu seinem Motiv machte.
Vier explodierte Sprengfallen, die zwei Fußgänger verletzten, hatte Florian O. zwischen Juni und September 2021 ausgelegt, darunter eine in der Nähe einer Grundschule.
In seiner Wohnung fanden Ermittler später 43 weitere Sprengvorrichtungen. Am 11. Oktober 2021 war es hier zu einer heftigen Explosion gekommen, bei der Florian O. selbst schwer verletzt wurde.
Staatsanwalt Ralph Hornig mutmaßte, dass er hier an einer weit größeren Bombe als bisher baute, bei der eine Gasdruckflasche eine Rolle spielte. Der Ankläger hatte deshalb neben einer Haftstrafe von sieben Jahren auch die Anordnung der Sicherungsverwahrung gefordert, um die Allgemeinheit vor dem Serienbomber zu schützen.
Das Gericht entschied sich letztlich dagegen, da Florian O. zuvor nie strafrechtlich in Erscheinung getreten war.
Titelfoto: Ralf Seegers