Flüchtlingsheim in Schutt und Asche: Zeuge bricht im Prozess zusammen

Schwerin - Im Prozess nach dem Brand der Flüchtlingsunterkunft in Groß Strömkendorf hat am Vormittag ein Zeuge kurzzeitig das Bewusstsein verloren.

Ein 32-jähriger Feuerwehrmann muss sich wegen Brandstiftung vor Gericht verantworten.
Ein 32-jähriger Feuerwehrmann muss sich wegen Brandstiftung vor Gericht verantworten.  © Jens Büttner/dpa

Der Kriminaltechniker sackte am Montag bei einer in Augenscheinnahme von Prozessakten an der Richterbank zusammen und musste medizinisch versorgt werden.

Zuvor hatte der 60-jährige Beamte der Kriminalpolizei in Wismar zu mehreren Taten der mutmaßlichen Brandserie eines 32-jährigen Feuerwehrmanns am Landgericht Schwerin ausgesagt.

Wie er ausführte, konnten sowohl bei einem Waldbrand im Mai und einem Carport-Brand im August 2022 keine eindeutigen Hinweise auf die Brandursache - wie zum Beispiel Brandbeschleuniger - entdeckt werden. Dem Beamten zufolge sei daher nach dem Ausschlussprinzip vorgegangen worden.

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Laut Anklage soll der 32-jährige Tatverdächtige am 19. Oktober 2022 das Reetdach des ehemaligen Hotels "Schäfereck" in Groß Strömkendorf angezündet haben, das zur Tatzeit als Unterkunft für Geflüchtete aus der Ukraine genutzt wurde.

Die Flüchtlingsunterkunft brannte komplett nieder.
Die Flüchtlingsunterkunft brannte komplett nieder.  © Jens Büttner/dpa

Das Gebäude brannte bis auf die Grundmauern nieder. Zu dem Zeitpunkt hielten sich vierzehn Bewohner und drei Mitarbeiter in dem Haus auf, die unverletzt ins Freie fliehen konnten. Darüber hinaus wird dem Feuerwehrmann vorgeworfen, sechs weitere Brände gelegt zu haben.

Titelfoto: Jens Büttner/dpa

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