"Letzte Generation": Klima-Aktivisten wird in München der Prozess gemacht

München - Am Amtsgericht München beginnt am Freitag (9 Uhr) ein Prozess gegen drei Umweltaktivisten der sogenannten "Letzten Generation".

Immer wieder sorgt die "Letzte Generation" mit ihren umstrittenen Aktionen für Aufsehen. Hier wird ein Aktivist von der Münchner Polizei von der Straße getragen.
Immer wieder sorgt die "Letzte Generation" mit ihren umstrittenen Aktionen für Aufsehen. Hier wird ein Aktivist von der Münchner Polizei von der Straße getragen.  © Matthias Balk/dpa

Die Staatsanwaltschaft wirft den zwei Frauen und einem Mann Nötigung vor. Sie sollen sich mit Sekundenkleber auf einer Straße in München festgeklebt haben, um auf die Folgen des Klimawandels aufmerksam zu machen.

Mit ähnlichen Aktionen hatte die "Letzte Generation" in jüngster Zeit immer wieder Schlagzeilen gemacht. Aktivisten klebten sich beispielsweise wiederholt an Kunstwerken fest - oder versuchten, sich beim Bundesligaspiel des FC Bayern gegen Borussia Mönchengladbach an einem Torpfosten festzumachen.

Erst Ende August klebten sich zwei Aktivisten der "Letzten Generation" an dem historischen Rahmen des Rubens-Werkes "Der bethlehemitische Kindermord" aus dem 17. Jahrhundert in der Alten Pinakothek in München fest.

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"Es ist nicht legitim, einmalige kulturelle Menschheitszeugnisse zu beschädigen, um auf die faktisch gegebenen klimatischen Probleme hinzuweisen", sagte der Generaldirektor der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, Bernhard Maaz, daraufhin.

Wie hoch die Schäden sind, konnten die Staatsgemäldesammlungen nicht beziffern.

"Letzte Generation": "Wir werden [...] Hunderte Gerichtsprozesse führen"

Aktivisten der "Letzten Generation" klebten sich in der Alten Pinakothek in München an einem Werk Rubens fest.
Aktivisten der "Letzten Generation" klebten sich in der Alten Pinakothek in München an einem Werk Rubens fest.  © Letzte Generation

Die Ermittlungen gegen die beiden Aktivisten liegen derzeit noch bei der Polizei, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Ähnliche Aktionen der Klimaaktivisten hatte es davor schon in Berlin, Frankfurt und Dresden gegeben.

"Wir werden in den nächsten Wochen und Monaten Hunderte Gerichtsprozesse führen", teilte die "Letzte Generation" mit.

Ein Aktivist sei in einem Verfahren am Berliner Amtsgericht Tiergarten zu 60 Stunden Freizeitarbeit verurteilt worden, hieß es in der Mitteilung weiter. Bis Ende November seien "einige weitere Gerichtstermine" terminiert.

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Nach Angaben der Organisation ist der Prozess am Münchner Amtsgericht der erste Prozess gegen Aktivisten der "Letzten Generation" in Bayern. Zwar beantragte die Staatsanwaltschaft München I schon Strafbefehle gegen Aktivisten. Bei Heranwachsenden im Alter zwischen 18 und 21 Jahren sei ein Strafbefehl aber nicht möglich, teilte eine Sprecherin der Behörde mit.

Die drei Angeklagten im Münchner Prozess waren zum Tatzeitpunkt im Februar dieses Jahres Heranwachsende.

Titelfoto: Matthias Balk/dpa

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