Ex-Wirecard-Chef Braun fordert Suche nach verschwundenen Milliarden!

München - Der wegen mutmaßlichen Milliardenbetrugs angeklagte frühere Wirecard-Vorstandschef Markus Braun (54) fordert von der Justiz die Suche nach seit 2020 vermissten rund zwei Milliarden Euro.

Ex-Wirecard-Vorstandschef Markus Braun (54) steht vor Gericht.
Ex-Wirecard-Vorstandschef Markus Braun (54) steht vor Gericht.  © Angelika Warmuth/dpa

"Man müsste einmal sauber ermitteln, wieviel ist davon wieder holbar", verlangte Braun am Donnerstag vor dem Landgericht München I.

Bei dem Geld handelt es sich um angeblich auf südostasiatischen Treuhandkonten verbuchte Erlöse, die bei der Bilanzprüfung im Jahr 2020 nicht auffindbar waren. Dies hatte entsprechend dann zur Insolvenz des Dax-Konzerns geführt.

"Ich bin der Überzeugung, dass das Geschäft existiert hat, aber in wesentlichen Teilen nicht auf das Treuhandkonto geflossen ist", betonte Braun.

Jahrelanges Geschäft mit Kinderpornografie: So lange muss 54-Jähriger hinter Gitter
Gerichtsprozesse München Jahrelanges Geschäft mit Kinderpornografie: So lange muss 54-Jähriger hinter Gitter

Braun widersprach damit dem mitangeklagten Kronzeugen Oliver Bellenhaus (49), nach dessen Aussage diese Erlöse frei erfunden waren. Beide Manager sitzen seit mehr als zweieinhalb Jahren in U-Haft und beschuldigen sich wechselseitig.

Braun betonte, dass er Bellenhaus im Jahr 2020 kündigen und den seit 2020 untergetauchten Vertriebsvorstand Jan Marsalek (42) entmachten wollte. Dazu war es nach der Insolvenz nicht mehr gekommen.

Ex-Wirecard-Vorstandschef Markus Braun äußert sich in Prozess in München relativierend

Der frühere Wirecard-Chef relativierte seine eigene Verantwortung für Bilanzskandal und Kollaps des Dax-Konzerns.

Der Vorsitzende Richter Markus Födisch hielt Braun eine Aussage aus einer seiner entsprechenden Vernehmungen durch die zuständige Staatsanwaltschaft vor. Damals hatte Braun eingeräumt, versagt zu haben.

Vor Gericht sagte Braun dazu: "Ich würde das heute nicht mehr so formulieren."

Titelfoto: Angelika Warmuth/dpa

Mehr zum Thema Gerichtsprozesse München: