Leichen lagen im Elternhaus: Sohn (28) wegen zweifachen Mordes vor Gericht
Neustadt am Rübenberge - Am heutigen Mittwoch muss sich ein 28-jähriger Mann vor dem Landgericht Hannover verantworten, der seine Mutter und seinen Stiefvater in der niedersächsischen Ortschaft Hagen (Neustadt am Rübenberge) brutal erstochen haben soll.
Der Fall hatte Ende Mai dieses Jahres für Aufsehen gesorgt, nachdem Beamte in dem Haus in der Region Hannover die Leichen des Ehepaares gefunden hatten. Angehörige hatten die Polizei alarmiert, weil sie tagelang nichts mehr von dem Ehepaar gehört hatten. Die Einsatzkräfte öffneten die Tür und entdeckten die getöteten Eheleute.
Schnell stand der Sohn der getöteten Frau im Verdacht, seine 53-jährige Mutter und ihren 59-jährigen Ehemann umgebracht zu haben.
Laut Anklage hatte sich der 28-Jährige zunächst Zutritt zu dem Einfamilienhaus der Eheleute verschafft und sich dort vor ihnen versteckt. Als die beiden schließlich nach Hause gekommen seien, habe der mutmaßliche Täter zuerst den Mann und dann seine Mutter mit mehreren Messerstichen attackiert.
Nun wird dem Mann Mord aus heimtückischen Beweggründen vorgeworfen, wie die Staatsanwaltschaft Hannover mitteilte. Als Motiv wurden finanzielle Schwierigkeiten genannt, in die der junge Mann zuvor hineingeraten sei.
Weil er arbeitslos geworden war, habe er in das Haus der Mutter zurückziehen wollen. Das Ehepaar sei aber dagegen gewesen.
Nach Tatverdächtigem wurde gefahndet: Festnahme in Gifhorn
Die Öffentlichkeit wurde damals auch deshalb schnell über den Fall informiert, da zunächst nach dem tatverdächtigen Mann gefahndet wurde. Die Polizei veröffentlichte kurz nach dem Fund der Leichen mehrere Fotos des damals noch 27-jährigen Mannes.
Zeitgleich hatte auch seine Schwester einen Suchaufruf in den sozialen Netzwerken gestartet.
Wenige Tage nach der öffentlichen Fahndung wurde der 28-Jährige schließlich am Bahnhof in Gifhorn angetroffen und von der Polizei festgenommen. Er kam in Untersuchungshaft.
Der Prozess gegen ihn beginnt am Mittwoch, um 9 Uhr, vor dem Landgericht in Hannover.
Titelfoto: TNN/dpa, Polizei (Bildmontage)