Mann (38) ermordet schwangere Freundin: So lautet das Urteil

Lüneburg - Weil sein Lügengebäude einzustürzen drohte, hat ein 38-Jähriger seine schwangere Lebensgefährtin erstochen. Davon ist das Landgericht in Lüneburg überzeugt und verurteilte den Tunesier am Donnerstag zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe.

Der Angeklagte (38) wird in den Saal vom Landgericht geführt und verdeckt sein Gesicht. Wegen Mordes an seiner schwangeren Freundin ist er zu einer lebenslangen Haft verurteilt worden.
Der Angeklagte (38) wird in den Saal vom Landgericht geführt und verdeckt sein Gesicht. Wegen Mordes an seiner schwangeren Freundin ist er zu einer lebenslangen Haft verurteilt worden.  © Philipp Schulze/dpa

Das entsprach der Forderung der Staatsanwaltschaft, die auf heimtückischen Mord und Schwangerschaftsabbruch plädiert hatte. "Eines steht sicher fest, der Angeklagte hat die Frau getötet", sagte der Vorsitzende Richter Franz Kompisch. Er sprach von einer "völlig sinnlosen Tat" und nannte den Mann einen "Lügner und Hochstapler".

Es sei sein Plan gewesen, durch ein Netz aus Lügen auf ihre Kosten zu leben. Als eine Leistungskürzung ihrer Sozialhilfe bevorstand und er seine Unterlagen als Vater des ungeborenen Kindes vorlegen sollte, habe er sich zu der grausamen Tat entschieden, die er im Prozess nicht einräumen wollte. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Der Mann war für seine Freundin, die er in der Jugend gekannt und später über Facebook wiedergefunden hatte, nach Deutschland gezogen.

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Er tötete die 36-Jährige laut Angaben aus dem Gericht mit einem Küchenmesser. Sie habe sich gewehrt. Unter den Fingernägeln des Opfers waren nur die DNA-Spuren des 38-Jährigen gefunden worden.

Der Mann hatte vorgegeben, einen Job bei VW zu haben, bekam aber nie Geld. Ein psychiatrischer Gutachter konnte keine Einschränkung der Steuerungsfähigkeit bei dem Angeklagten erkennen.

Ein medizinisches Gutachten ergab, dass er der Vater des ungeborenen Kindes ist. Die Anwältin forderte einen Freispruch. "Vieles ist unklar", sagte sie.

Titelfoto: Philipp Schulze/dpa

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