Kinderpornografie: Christoph Metzelder zu zehn Monaten auf Bewährung verurteilt!

Düsseldorf – Vizeweltmeister Christoph Metzelder (40) muss sich vom heutigen Donnerstag (9.30 Uhr) an in Düsseldorf vor Gericht verantworten.

Christoph Metzelder (40) ist wegen des Besitzes und der Verbreitung von Kinderpornografie angeklagt.
Christoph Metzelder (40) ist wegen des Besitzes und der Verbreitung von Kinderpornografie angeklagt.  © Rolf Vennenbernd/dpa

Er ist angeklagt, weil er Kinder- und Jugendpornografie besessen und insgesamt 29 Dateien an drei Frauen weitergeleitet haben soll.

Das Amtsgericht hat betont, dass der 40-Jährige bis zum rechtskräftigen Abschluss des Verfahrens als unschuldig gilt. Er selbst hat sich bislang nicht öffentlich zu den Vorwürfen geäußert.

Die Vorwürfe gegen Metzelder waren im September 2019 bekannt geworden. Vor wenigen Tagen hatte sein Verteidiger Ulrich Sommer öffentlich Stellung genommen: "Er weiß, was er gemacht hat. Er weiß auch, dass man das als Fehler bezeichnen kann", sagte Sommer in einem TV-Interview.

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Die Staatsanwaltschaft wird in dem Prozess vermutlich ohne die Hauptbelastungszeugin auskommen müssen. Gegen die Hamburgerin, die eine Affäre mit Metzelder gehabt haben soll, war ein Strafbefehl in Höhe von 1000 Euro erlassen worden. Sie hat dagegen Einspruch eingelegt.

Da das Verfahren gegen sie in Hamburg noch nicht abgeschlossen ist, darf sie die Aussage verweigern. Unklar ist auch, ob Metzelders Handy als Beweismittel verwertet werden kann.

Das Düsseldorfer Amtsgericht hat für den Fall bis zum 10. Mai drei Verhandlungstage angesetzt. Richterin in dem Prozess wird Astrid Stammerjohann sein.

Update, 10.47 Uhr: Metzelder will Auszeichnungen zurückgeben

Der angeklagte Christoph Metzelder (M) sitzt in einem Saal des Amtsgerichts auf der Anklagebank zwischen seinen Rechtsbeiständen, Julia Donnepp und Ulrich Sommer.
Der angeklagte Christoph Metzelder (M) sitzt in einem Saal des Amtsgerichts auf der Anklagebank zwischen seinen Rechtsbeiständen, Julia Donnepp und Ulrich Sommer.  © Federico Gambarini/dpa

Gegen 9.30 Uhr traf Christoph Metzelder am Düsseldorfer Justizzentrum ein. Dann begann der Prozess mit der Verlesung der Anklage.

Kurze Zeit später kündigte der Fußballer an, alle öffentlichen Auszeichnungen wie den Landesverdienstorden NRW und das Bundesverdienstkreuz zurückzugeben. Dies werde er aus Respekt vor den jetzigen und künftigen Preisträgern tun, erklärte Metzelder.

Der Prozess wurde nach der Verlesung der Anklage, einem Statement von Verteidiger Ulrich Sommer und einigen Angaben Metzelders zu seinem Werdegang für eine Stunde unterbrochen.

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Die Durchsuchungen und das Bekanntwerden der Ermittlungen bezeichnete er als Zäsur. Er lebe seitdem beruflich und privat zurückgezogen. Die Parteien zogen sich zu einem Rechtsgespräch zurück.

Das Gericht hatte betont, dass der 40-Jährige bis zum rechtskräftigen Abschluss des Verfahrens als unschuldig gilt.

Update, 13.13 Uhr: Christoph Metzelder legt Teilgeständnis ab

Christoph Metzelder hat vor dem Amtsgericht Düsseldorf ein Teilgeständnis abgelegt. Der 40-Jährige räumte die Weiterleitung von 18 kinder- und jugendpornografischen Dateien ein. Den Besitz von nahezu 300 Dateien wie angeklagt, gestand er nicht. "Ich habe nur das besessen, was ich auch verschickt habe", sagte Metzelder.

Und weiter: "Ich akzeptiere die Strafe und bitte die Opfer sexueller Gewalt um Vergebung. Ich werde den Rest meine Lebens mit dieser Schuld als Teil der Gesellschaft leben müssen."

Das Amtsgericht hatte für den Fall eines Geständnisses eine Haftstrafe zwischen zehn und zwölf Monaten auf Bewährung in Aussicht gestellt.

Update, 15.50 Uhr: Zehn Monate Haft auf Bewährung

Das Amtsgericht Düsseldorf hat den ehemaligen Fußball-Nationalspieler Christoph Metzelder für die Weitergabe von kinder- und jugendpornografischen Dateien zu einer zehnmonatigen Haftstrafe auf Bewährung verurteilt. Der 40-Jährige hatte die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft am Donnerstag in Teilen eingeräumt.

Daraufhin wurde der Prozess gegen den 40-Jährigen bereits am ersten Tag beendet. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Metzelder musste sich verantworten, weil er laut Anklage Kinder- und Jugendpornografie besessen und insgesamt 29 Dateien an drei Frauen weitergeleitet haben soll. Das Amtsgericht sah es laut Urteilsverkündung als erwiesen an, dass er in 26 Fällen Dateien weitergegeben hatte. In einem Fall wurde er für den Besitz bestraft.

Die Staatsanwaltschaft nannte zum Auftakt des Prozesses bei der Verlesung der Anklage Details.

So soll der ehemalige Nationalspieler im August 2019 an unterschiedlichen Tagen Fotos verschickt haben, die den schweren sexuellen Missbrauch von unter zehn Jahre alten Mädchen zeigen.

Update, 19.32 Uhr: Lukas Podolski mit Kritik

Lukas Podolski kritisierte das Strafmaß gegen Metzelder und fand deutliche Worte nach dem Urteil. Bei Twitter schrieb der Kölner:"Widerlich".

Seine Kritik an dem aus seiner Sicht laschen Strafmaß fällt klar aus.

Titelfoto: Rolf Vennenbernd/dpa

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