Junge Frau aus NRW war noch minderjährig, als sie sich wohl dem IS anschloss

Düsseldorf – Vor dem Düsseldorfer Oberlandesgericht muss sich ab dem 20. Oktober eine mutmaßliche IS-Anhängerin (25) verantworten. Das OLG hat die Anklage des Generalbundesanwalts wegen des Verdachts der Mitgliedschaft an einer terroristischen Vereinigung im Ausland zugelassen.

Die mutmaßliche IS-Anhängerin aus NRW steht bald in Düsseldorf vor Gericht. (Symbolbild)
Die mutmaßliche IS-Anhängerin aus NRW steht bald in Düsseldorf vor Gericht. (Symbolbild)  © Boris Roessler/dpa

Das teilte eine Sprecherin am heutigen Montag mit. Da die heute 25-Jährige zur Tatzeit eine Jugendliche war, muss das Gericht zunächst entscheiden, ob unter Ausschluss der Öffentlichkeit verhandelt wird.

Bis Dezember sind 15 weitere Termine angesetzt. Die Frau hatte zuletzt ihren Wohnsitz in Nordrhein-Westfalen und zählte im März 2022 zu einer Gruppe von zehn Frauen und 27 deutschen Kindern, die von der Bundesregierung aus einem Gefangenenlager in Syrien nach Deutschland geholt wurde.

Vier ließ der Generalbundesanwalt direkt am Flughafen Frankfurt festnehmen.

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Die 25-Jährige ist laut Anklage seit 2013 Anhängerin des Salafismus. Ihr Ehemann, mit dem sie seit 2014 verheiratet ist, schloss sich dem Islamischen Staat (IS) an.

Beide reisten über die Türkei nach Syrien. Mit ihrem Ehemann trainierte sie demnach aktiv den Gebrauch von Schusswaffen, um selbst für den IS kämpfen zu können.

Mehrere Anklagen gegen IS-Unterstützer und Rückkehrer

Ebenfalls am heutigen Montag gab die Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf mehrere Anklagen gegen IS-Unterstützer und Rückkehrer bekannt.

Darunter ist eine 29-jährige Frau aus dem Kreis Wesel. Sie soll mit ihrem Ehemann im Oktober 2013 über die Türkei nach Syrien gereist sein und dort den IS unterstützt haben. Einer 68-Jährigen aus dem Kreis Steinfurt mit türkischem und deutschen Pass wird vorgeworfen, den IS mit Geld unterstützt zu haben.

Über die Zulassung der beiden Anklagen muss jetzt das OLG Düsseldorf entscheiden.

Titelfoto: Boris Roessler/dpa

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