Prozess um Mord in "Liebeszelle" gestartet

Von Christopher Kissmann

Stendal/Burg - Am Landgericht Stendal hat der Prozess gegen einen Häftling begonnen, der seine Ehefrau während eines Besuchs in der Justizvollzugsanstalt erwürgt haben soll.

Anwälte und Richter verhandeln über den Fall am Landgericht Stendal.  © Christopher Kissmann/dpa

Die Staatsanwaltschaft Stendal wirft dem Mann Totschlag vor. Er habe seine Ehefrau so kräftig am Hals gewürgt, dass später trotz umfangreicher Reanimationsmaßnahmen deren Tod festgestellt worden sei, sagte die Staatsanwältin bei der Verlesung der Anklage.

Kurze Zeit später wurde der Prozess unterbrochen. Die Anwältin des 38-jährigen Angeklagten sagte, sie habe erst vor kurzer Zeit noch Prozessmaterial erhalten, das sie bisher nicht mit ihrem Mandanten habe besprechen können.

Für die Erörterung ordnete das Gericht eine Unterbrechung an.

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Die 35-jährige Ehefrau war im April in der sogenannten Liebeszelle tot aufgefunden worden. Eine Obduktion ergab, dass die Frau durch "Gewalt gegen den Hals" ums Leben kam.

In oft "Liebeszellen" genannten Besucherräumen können Häftlinge meist mehrere Stunden lang unbeaufsichtigt Zeit mit ihren Partnern oder Familienangehörigen verbringen.

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Der beschuldigte Häftling muss sich wegen Mord verantworten.  © Christopher Kissmann/dpa

Der Mann sitzt in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Burg ein. Kurz nach dem Vorfall hatte die Anstaltsleitung der JVA zunächst alle geplanten Langzeitbesuche ausgesetzt.

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