Busunfall mit einer Toten (†16) und sieben Verletzten: 22-Jähriger vor Gericht
Bad Segeberg – Wegen eines tödlichen Unfalls muss sich ein 22 Jahre alter Mann seit Donnerstag vor dem Jugendschöffengericht in Bad Segeberg verantworten. Angeklagt ist er unter anderem wegen fahrlässiger Tötung.

Ein 16 Jahre altes Mädchen war bei dem Unfall im Oktober 2020 ums Leben gekommen.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem jungen Mann vor, mit einem Auto auf einer Bundesstraße zwischen Leezen und Bad Segeberg betrunken mit mehr als 100 Kilometern pro Stunde auf den Grünstreifen neben der Fahrbahn geraten und dann mit zwei Bäumen kollidiert zu sein.
Dabei sei der Wagen in die Luft geschleudert worden und mit dem Heck voran in die Seitenfenster eines entgegenkommenden Linienbusses gekracht.
Die 16-Jährige saß in dem Bus und starb, sie hatte massive Kopfverletzungen erlitten. Weitere Fahrgäste wurden verletzt. Die Anklagebehörde wirft dem damals 20-jährigen Fahrer außerdem vor, von der Unfallstelle geflüchtet zu sein und sich erst am nächsten Tag über einen Anwalt bei der Polizei gemeldet zu haben.
Ein Verteidiger des Angeklagten verlas eine Erklärung, in der sein Mandant sein tiefstes Bedauern ausdrückte. Egal, wie der Prozess ausgehe, er werde sich immer vorwerfen, dass diese eine Autofahrt eine derartige Tragödie ausgelöst habe. Sein größter Wunsch sei es, den Unfall ungeschehen machen zu können.
Erst am zweiten Prozesstag am 11. August sollen ein Gutachter und Zeugen gehört werden. Jugendrichter Tobias Kleimann sagte, er wolle das Verfahren dann auch abschließen.
Aktualisiert, 11.27 Uhr
Titelfoto: René Schröder