Drei Fußgänger sterben bei Unfall: Angeklagter kommt nicht zum Prozessauftakt

Kiel - Ein wegen des Todes von drei Fußgängern angeklagter Autofahrer ist am Montag nicht zum Prozessauftakt in Kiel erschienen und in eine Klinik gekommen.

Der Platz des Angeklagten neben seinem Anwalt Martin Schaar (r.) ist leer. Der wegen des Todes von drei Fußgängern angeklagte Mann ist am Montagmorgen dem Prozessauftakt vor dem Kieler Landgericht ferngeblieben.
Der Platz des Angeklagten neben seinem Anwalt Martin Schaar (r.) ist leer. Der wegen des Todes von drei Fußgängern angeklagte Mann ist am Montagmorgen dem Prozessauftakt vor dem Kieler Landgericht ferngeblieben.  © Christian Charisius/dpa

Laut der von der Schweigepflicht entbundenen Ärztin hat der 26-Jährige am Morgen nach eigenen Angaben Kokain genommen, wie der Vorsitzende Richter Stephan Worpenberg am Montag im Kieler Landgericht sagte.

Dem Autofahrer wirft die Staatsanwaltschaft vor, am Abend des 20. Januar 2021 mit seinem Wagen eine Fußgängergruppe erfasst zu haben.

Noch am Unfallort starben ein 34 Jahre alter Mann und dessen 30 Jahre alte Lebensgefährtin, beide waren Polizisten. Wenige Tage später erlag eine 27-Jährige ihren Verletzungen.

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Der Angeklagte muss sich wegen eines verbotenen Autorennens vor Gericht verantworten. Nach Ansicht der Kammer kommt auch eine Verurteilung wegen fahrlässiger Tötung in Betracht.

In einer langgezogenen Rechtskurve soll er wegen überhöhter Geschwindigkeit von der Straße abgekommen sein und nach Kollision mit mehreren Pollern, einem Verkehrsschild und einem Baum die Gruppe auf dem Gehweg erfasst haben. Für den Prozess sind sechs weitere Verhandlungstage angesetzt.

Erstmeldung: 15. August, 10.25 Uhr. Aktualisiert: 13.38 Uhr

Titelfoto: Christian Charisius/dpa

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