Messerstich auf neuen Partner der Ehefrau: 39-Jähriger zu mehrjähriger Haft verurteilt

Kiel - Für einen lebensgefährlichen Messerstich auf den neuen Bekannten seiner Ehefrau ist ein 39 Jahre alter Angeklagter zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt worden.

Das Gericht blieb mit dem Urteil deutlich unter dem Antrag der Staatsanwaltschaft. (Symbolbild)
Das Gericht blieb mit dem Urteil deutlich unter dem Antrag der Staatsanwaltschaft. (Symbolbild)  © Christian Charisius/dpa

Das Kieler Schwurgericht sah es am Mittwoch als erwiesen an, dass der Angeklagte am 1. Juli 2022 an einer Wohnungstür in Ellerau (Kreis Segeberg) auf den mutmaßlich neuen Partner seiner getrennt von ihm lebenden Ehefrau einmal einstach und ihn lebensgefährlich verletzte.

Durch den Stich sei der Herzmuskel getroffen worden, sagte der Vorsitzende Richter Stefan Becker. Der Geschädigte konnte demnach nur durch eine Notoperation gerettet werden und leidet noch heute an den körperlichen und seelischen Folgen der Messerattacke.

Nach Auffassung der Kammer machte sich der Angeklagte des heimtückischen versuchten Mordes in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung schuldig, sagte der Richter. Als Motiv nannte er Rache, Vergeltung und Verzweiflung.

Mordprozess um tödlichen Angriff im Regionalzug in Brokstedt: Psychiater stellt Gutachten vor
Gerichtsprozesse Schleswig-Holstein Mordprozess um tödlichen Angriff im Regionalzug in Brokstedt: Psychiater stellt Gutachten vor

Das Gericht blieb mit dem Urteil deutlich unter dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Sie hatte wegen versuchten Mordes in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung sechs Jahre und zehn Monate Haft gefordert. Der Verteidiger sah einen strafbefreienden Rücktritt von der Tat und forderte zwei Jahre auf Bewährung.

Dafür sah das Gericht keine Anhaltspunkte.

Titelfoto: Christian Charisius/dpa

Mehr zum Thema Gerichtsprozesse Schleswig-Holstein: