Messerattacke in Brokstedt: Mordanklage gegen Ibrahim A. erhoben

Itzehoe - Gut drei Monate nach der tödlichen Messerattacke von Brokstedt hat die Staatsanwaltschaft Itzehoe Anklage wegen Mordes und versuchten Mordes gegen Ibrahim A. erhoben.

Am 25. Januar starben zwei Menschen in einem Zug in Brokstedt durch Messerstiche. Jetzt wurde gegen den Täter Ibrahim A. Anklage wegen Mordes erhoben.
Am 25. Januar starben zwei Menschen in einem Zug in Brokstedt durch Messerstiche. Jetzt wurde gegen den Täter Ibrahim A. Anklage wegen Mordes erhoben.  © Jonas Walzberg/dpa

Der Palästinenser soll am 25. Januar in einem Zug von Kiel nach Hamburg Fahrgäste mit einem Messer angegriffen und zwei junge Menschen getötet haben. Fünf weitere wurden verletzt. Zuerst berichtete "Focus online" über die Anklageerhebung.

"Die Anklage wirft dem Angeschuldigten, der sich in Untersuchungshaft befindet, im Wesentlichen zwei Fälle des Mordes sowie vier Fälle des versuchten Mordes vor und legt dabei jeweils die Mordmerkmale der niedrigen Beweggründe und der Heimtücke zugrunde", teilte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Itzehoe, Peter Müller-Rakow, am Donnerstag mit.

Die Tat in Schleswig-Holstein hatte bundesweit Entsetzen und Trauer ausgelöst. Die Todesopfer sind eine 17-Jährige und ein 19-Jähriger, die gemeinsam in Neumünster die Berufsschule besucht hatten und seit kurzem ein Paar waren.

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Mehr als 300 Freunde, Helfer, Kirchenvertreter und Politiker trauerten bei einem Gedenkgottesdienst in Neumünster um die Opfer. Unter anderen kamen Bundeskanzler Olaf Scholz (64, SPD), Ministerpräsident Daniel Günther (49, CDU) und Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (57, SPD).

Ibrahim A., der die Tat nach Angaben seines Anwalts nicht abstreitet, ist ein mehrfach kriminell in Erscheinung getretener Palästinenser. Der Mann war erst wenige Tage vor der tödlichen Messerattacke aus einer Untersuchungshaft entlassen worden, die er in Hamburg wegen einer anderen Straftat abgesessen hatte.

Ibrahim A. soll sich während seiner Haft mit Anis Amri verglichen haben

Der Fall beschäftigte die Landesparlamente in Hamburg und Schleswig-Holstein, weil es Mängel beim Austausch von wichtigen Informationen zwischen den Behörden gegeben hatte.

Ibrahim A. soll sich wenige Monate vor seiner Entlassung aus dem Hamburger Gefängnis mit dem Attentäter vom Berliner Breitscheidplatz, Anis Amri, verglichen haben. In der Untersuchungshaft fiel der Mann mehrfach wegen aggressiven Verhaltens auf.

Das Landgericht Itzehoe muss nun über die Zulassung der Anklage entscheiden und einen Termin für die Hauptverhandlung festlegen.

Titelfoto: Jonas Walzberg/dpa

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