Missbrauchs-Komplex Münster: Weiterer mutmaßlicher Kinder-Vergewaltiger verhaftet

Hamburg – Die Polizei hat im Rahmen der Ermittlungen im Missbrauchskomplex "Münster" in Hamburg einen weiteren mutmaßlichen Kinder-Vergewaltiger verhaftet.

Absperrband umgibt ein Grundstück in einer Kleingartenkolonie, einem der Tatorte im Missbrauchskomplex Münster.
Absperrband umgibt ein Grundstück in einer Kleingartenkolonie, einem der Tatorte im Missbrauchskomplex Münster.  © Marcel Kusch/dpa

Der 58-Jährige sei bereits am Donnerstag vor einer Woche in seiner Wohnung im Stadtteil Billstedt festgesetzt worden, teilte die Polizei am Donnerstag mit.

Er sitze nun in Untersuchungshaft. Zuvor hatte die Staatsanwaltschaft Hamburg beim Amtsgericht Hamburg einen Durchsuchungsbeschluss und einen Haftbefehl erwirkt.

Der 58-Jährige soll im April 2019 in Billstedt ein neunjähriges Kind schwer sexuell missbraucht haben.

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Nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen sei daran auch der bereits inhaftierte Haupttäter aus Nordrhein-Westfalen beteiligt gewesen. Von diesem soll der 58-Jährige zudem kinderpornografisches Material erhalten haben.

Der Verdächtige war im Zusammenhang mit der Arbeit der Ermittlungskommission "Rose" aus Münster in den Fokus der Polizei geraten.

Bei der Vollstreckung des Durchsuchungsbeschlusses, bei der entsprechend auch Kriminalbeamte aus Nordrhein-Westfalen anwesend waren, wurden den Angaben zufolge zahlreiche Beweismittel sichergestellt.

Mehr als 30 Opfer und über 50 Verdächtige

In dem 2020 aufgedeckten Missbrauchskomplex "Münster" waren Kinder in einer Gartenlaube in Münster und an anderen Orten vergewaltigt worden.

Bislang hat die Polizei mehr als 30 Opfer identifiziert und über 50 Verdächtige ausfindig gemacht, die zum Teil schon verurteilt worden sind.

Die Polizei in Münster hatte Datenmengen von insgesamt 1,5 Millionen Gigabyte sichergestellt, die die Taten dokumentieren.

Aktualisiert: 25. Februar, 12.06 Uhr.

Titelfoto: Marcel Kusch/dpa

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