Doppelgängerin heimtückisch ermordet? Verdächtige sollen Tat genau geplant haben
Ingolstadt - Mehr als fünf Monate nach dem gewaltsamen Tod einer jungen Frau in Ingolstadt gehen die Ermittler nunmehr von Mord aus.
Das teilte die Staatsanwaltschaft Ingolstadt am Montag mit. Bisher saßen die beiden Beschuldigten wegen Totschlags in Untersuchungshaft.
Nach Zeugenvernehmungen und der Auswertung der gesicherten Spuren und Daten sei nun davon auszugehen, dass die verdächtige Frau und ihr mutmaßlicher Komplize aus niedrigen Beweggründen handelten und heimtückisch vorgingen.
"Nach den Ermittlungen ist davon auszugehen, dass die Beschuldigte aufgrund innerfamiliärer Streitigkeiten untertauchen und zu diesem Zweck ihren eigenen Tod vortäuschen wollte", teilte die Staatsanwaltschaft am Montag mit.
Die Tatverdächtige soll über die sozialen Medien Kontakt zu ihr ähnlich sehenden Frauen aufgenommen haben, um diese dann unter falschen Versprechungen zu einem Treffen zu bewegen.
Mehrere junge Frauen sollen sich über Chats mit ihr ausgetauscht haben.
Mord: Tatverdächtige suchte nach passendem Opfer in den sozialen Medien
Anfang August nahm die Tatverdächtige dann Verbindung zu ihrem späteren Opfer auf, erklärten die Ermittler. Zusammen mit dem Mitbeschuldigten fuhren sie dann in den Großraum Heilbronn, um die Frau zu Hause abzuholen.
"Noch während der Rückfahrt wurde das Opfer wie geplant unter einem Vorwand aus dem Fahrzeug gelockt und in einem Waldstück mit einer Vielzahl von Stichen in den Körper heimtückisch und aus niederen Beweggründen getötet", berichten die Ermittler.
Anschließend sollen die Beschuldigten ihre Fahrt nach Ingolstadt fortgesetzt haben, wo der Leichnam der Frau am Abend des 16. August im Auto entdeckt wurde.
Familie und Polizei hatten daraufhin die Tote zunächst irrtümlich für die nunmehr verdächtige Deutsch-Irakerin gehalten. Bei der Obduktion kamen dann Zweifel an der Identität auf.
Die zunächst für tot gehaltene Frau sowie ein gleichaltriger Bekannter - ein Kosovar - wurden festgenommen.
Titelfoto: Peter Kneffel/dpa