Fall Ayleen: Verdächtiger soll auch anderes Mädchen belästigt haben
Gießen - Der im Zusammenhang mit dem Tod der 14-jährigen Schülerin Ayleen festgenommene 29 Jahre alte Mann aus Hessen soll bereits im Frühjahr eine andere Schülerin belästigt haben.
Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Gießen sagte, dass seit Dienstag eine Strafanzeige gegen den Beschuldigten wegen des Verdachts der versuchten Nötigung vorliege.
Der Mann soll Ende April versucht haben, ein 17 Jahre altes Mädchen unter anderem durch Textnachrichten zu einer Beziehung zu nötigen.
Anfang Mai sei Strafanzeige gegen den 29-Jährigen bei der Polizei in Friedberg erstattet worden. Zu den verschiedenen Maßnahmen nach dieser Anzeige habe auch eine Gefährderansprache gehört.
Zum Zeitpunkt des Vorfalls stand der Mann – ein vorbestrafter Sexualstraftäter – nicht mehr unter Führungsaufsicht. Nach Angaben des Landeskriminalamts war diese Anfang des Jahres gerichtlich beendet worden.
Damit wurde der Mann auch aus dem Programm der Zentralstelle zur Überwachung Rückfallgefährdeter Sexualstraftäter (ZÜRS) ausgestuft.
Ziel der Konzeption ist es, die Bevölkerung vor bereits verurteilten, rückfallgefährdeten Sexualstraftätern zu schützen, wenn diese aus der Haft oder dem Maßregelvollzug entlassen werden.
Mutmaßlicher Mörder von Ayleen A. war wegen Sexualdelikt zehn Jahre in psychiatrischem Krankenhaus
Der 29-Jährige war nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft als Jugendlicher für zehn Jahre wegen eines versuchten Sexualdelikts in ein psychiatrisches Krankenhaus gekommen.
Er kannte die am 21. Juli verschwundene Schülerin Ayleen A. aus Gottenheim bei Freiburg den Ermittlungen zufolge aus wochenlangen Chats in sozialen Netzwerken und einem bekannten Online-Spiel.
Ende vergangener Woche hatte die Polizei die Leiche von Ayleen in einem See in Hessen entdeckt, die Wohnung des Mannes durchsucht und ihn kurz darauf festgenommen.
Titelfoto: Frank Rumpenhorst/dpa