Deutscher Tourist vor Krüger-Nationalpark erschossen: So geht es mit seinem mutmaßlichen Mörder weiter

Fulda/Mbombela (Südafrika) - Nach der Tötung eines Deutschen aus Fulda bei einem Raubüberfall in Südafrika hat ein Gericht dem mutmaßlichen Täter am Montag die Freilassung auf Kaution verwehrt.

Der 66-jährige Tourist, Jörg Schnarr aus Fulda, wurde bei dem versuchten Raubüberfall getötet.
Der 66-jährige Tourist, Jörg Schnarr aus Fulda, wurde bei dem versuchten Raubüberfall getötet.  © Montage: Selvy Mohlala/dpa, Bistum Fulda/Bernd Vogt

Der 32-jährige Angeklagte habe keine "außergewöhnlichen Umstände" vorweisen können, die dies ermöglicht hätten, teilte die Nationale Strafverfolgungsbehörde NPA mit. Das Verfahren soll demnach am 24. Januar fortgeführt werden.

Der Verdächtige soll den 66 Jahre alten Touristen, Jörg Schnarr aus Fulda, am 3. Oktober überfallen haben, als dieser mit drei weiteren Deutschen auf dem Weg zu einer Safari-Lodge im berühmten Kruger-Nationalpark im Nordosten des Landes unterwegs war.

Der mutmaßliche Täter wird des Mordes, versuchten Mordes und versuchter Entführung beschuldigt.

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Als sich die Touristen bei dem Überfall weigerten, aus dem Auto auszusteigen, und die Türen verriegelten, soll nach Polizeiangaben einer von drei Tätern das Feuer auf den Fahrer des Wagens eröffnet haben.

In einem öffentlichen Statement der südafrikanischen Tourismusministerin Lindiwe Sisulu (68) stellte sich im Nachgang heraus, dass die deutsche Reisegruppe durchaus bereit gewesen war, die Türen des Wagens zu öffnen, das Feuer sei trotzdem eröffnet worden.

Jörg Schnarr aus Fulda bezahlte unbewusste Heldentat wohl mit dem Leben

Der 66-jährige Schnarr starb infolge seiner Verletzungen. Nach Angaben der NPA wurde bislang nur einer der Täter gefasst.

Südafrika leidet unter einer hohen Kriminalitätsrate. Die Zahl der Morde und Überfälle stieg dieses Jahr laut Statistik. Das Auswärtige Amt in Berlin warnt davor, bei Überfällen Gegenwehr zu leisten, da die Täter meist bewaffnet seien.

Titelfoto: Montage: Selvy Mohlala/dpa, Bistum Fulda/Bernd Vogt

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