In Kiste gestopft und am Straßenrand wie Müll entsorgt: grausamer Mord an LGBTQ-Aktivist in Kenia

Kenia (Kongo) - Der brutale Mord an Modedesigner und LGBTQ-Aktivist Edwin Chiloba (✝24) erschüttert gerade Menschen aus aller Welt. Das grausame Verbrechen wird mit der Sexualität des jungen Mannes in Verbindung gebracht und aktuell noch untersucht.

Edwin Chiloba (✝24) hätte eine große Karriere in der Modebranche vor sich haben können.
Edwin Chiloba (✝24) hätte eine große Karriere in der Modebranche vor sich haben können.  © Screenshot Instagram @its_edwinchiloba

Am vergangene Mittwoch wurde in der Nähe der kenianischen Stadt Eldoret die Leiche des 24-jährigen Edwin Chiloba entdeckt. Laut eines Zeugen hatte ein Fahrzeug ohne Nummernschild am Straßenrand gehalten und eine große Metallkiste stehengelassen, ehe es wieder losfuhr. Das berichtete nun der Nachrichtendienst "The Star".

Laut den Beamten, welche zur Bergung der verdächtigen Kiste gerufen wurden und diese anschließend öffneten, befand sich darin die Leiche von Chiloba, welche sich bereits in einem verwesenden Zustand befand und Frauenkleidung trug.

Aktuell untersuche man noch den Mord an Chiloba, welcher im Moi Teachung and Referreal Hospital obduziert werde.

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Polizeisprecherin Resila Onyango sagte, das Motiv der Tat sei noch nicht bekannt. Aber Menschenrechtsorganisationen im Land Kenia, in dem gleichgeschlechtliche sexuelle Handlungen verboten sind, bringen den Mord mit der Sexualität des 24-Jährigen in Verbindung.

Edwin Chiloba zog 2019 aus der Hauptstadt Nairobi nach Eldoret, um Mode zu studieren. Er machte sich als LGBTQ-Aktivist, Modedesigner und Model einen Namen, sei aber aufgrund seines Aktivismus in der Vergangenheit bereits beleidigt und angegriffen worden.

Traurige Realität in Afrika

Diese Tat ist bei weitem kein Einzelfall und zeigt die schrecklichen Auswirkungen von Hass.

2021 wurden in Afrika die Trans-Aktivistin Erica Chandra (✝34) und der LGBTQ-Aktivist Joash Mosoti getötet. Im Jahr danach führte die Ermordung der non-binären und lesbischen Frau Sheila Lumumba (✝25) zu der Social Media Kampagne #JusticeForSheila.

Viele Menschen aus der ganzen Welt teilten bereits ihr Mitgefühl und ihre empfundene Verständnislosigkeit für diesen sinnlosen Tod von Chiloba:

"Er verbreitete Liebe, wohin er auch ging, war mutig in Bezug auf seine Existenz als queerer Mann und ermutigte viele andere, dasselbe zu tun", sagte Chris Makena, ein Aktivist und Freund von Chiloba, gegenüber der BBC.

"Kenianer sollten nicht sterben müssen, um zu leben, wer sie sind. Die Vollstrecker dieses Hassverbrechens müssen gefunden und bestraft werden", schreibt ein Twitter-User als Reaktion zu dem schrecklichen Verbrechen.

Aber es gibt auch die andere Seite, denn in Afrika werden Anhänger der LGBTQ-Gemeinschaft viel stärker diskriminiert und verfolgt als in Europa, Ostasien oder den USA. So sprechen zu viele Kommentare von "unmoralischem Verhalten", welches bestraft werden müsse und lehnen die LGBTQ-Bewegung in Afrika ab.

Kenia und auch andere Länder Afrikas scheinen noch nicht bereit zu sein, die offen ausgelebten verschiedenen Facetten von Identität und Sexualität zu akzeptieren. Ob nun Edwins Zugehörigkeit zur LGBTQ-Bewegung oder ein anderer Grund hinter dem grausamen Mord steckt: Die Verantwortlichen sollten zur Rechenschaft gezogen werden und die kenianischen Behörden alles in ihrer Macht Stehende tun, um dies zu gewährleisten.

Titelfoto: Bildmontage/Screenshots: Instagram/its_edwinchiloba

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